Arnstadt. Pfarrer Kratzer ist elf Jahre Seelsorger der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde, nun widmet er sich im Arnstädter Marienstift neuen Aufgaben.
Kaum ein Stuhl blieb Sonntagvormittag in der Arnstädter Oberkirche frei. So viele Gemeindeglieder der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde und sonstige Freunde waren gekommen, um den Abschiedsgottesdienst von Pfarrer Thomas Kratzer zu feiern.
Elf Jahre lang hatte er der Gemeinde segensreiche Dienste geleistet, neben den Gottesdiensten vielfältige Aufgaben übernommen – unter anderem bei der Bauleitung der Oberkirche und des Kreuzhofes. Auch für Siegelbach, Espenfeld und Dosdorf war er seelsorgerisch zuständig. Die Kindergartenkinder dankten zum Abschluss mit einem Ständchen für die jahrelange Unterstützung ihrer Einrichtung.
Noch einmal predigte Thomas Kratzer der Gemeinde, sprach von der Gottvergessenheit, welche in die Welt eingezogen sei, wo doch Gottvertrauen so viel mehr Kraft schenke. Doch es war vor allem der Pfarrer, der an diesem Tage rührende Worte des Dankes zu hören bekam. Sigunde Munsche, Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, reimte unter anderem: „Musik spielt bei dir, das ist das Tolle, schon immer eine große Rolle.“ Zudem habe Thomas Kratzer immer für alle „ein offenes Ohr“ gehabt. Claudia Wanierke von der katholischen Gemeinde dankte für die gemeinsamen ökumenischen Gottesdienste. Und auch aus der kirchlichen Partnergemeinde Möglingen in Baden-Württemberg kamen liebe Grüße.
Marienstift und Kirchgemeinde arbeiten eng zusammen
Er sei in seiner Arbeit ein Kümmerer, ein Seelsorger, ein Bauherr und vieles mehr gewesen, dankte Superintendentin Elke Rosenthal. Jede Aufgabe habe Thomas Kratzer „mit ganz viel Liebe“ absolviert. Neben den guten Wünschen und dem Dank auch an die unterstützende Familie gab sie ihrer Hoffnung auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit Ausdruck.
Schließlich übernimmt Thomas Kratzer nun die theologische Leitung des Marienstiftes, einer Einrichtung, mit der die Kirchgemeinde gut zusammenarbeite – zum Beispiel bei den Themen Diakonie und Kindernothilfefonds, welche ihm schon bisher sehr am Herzen gelegen hätten. „Du bist jetzt quasi auf der anderen Seite des Tisches“, so Rosenthal. Der bisheriger Arbeitsplatz allerdings wird erst einmal unbesetzt bleiben. Aufgrund der zurückgegangenen Zahl der Gemeindeglieder stehen Arnstadt keine zwei Pfarrstellen mehr zu, erklärte sie. Man habe einiges bei den Aufgaben umstrukturiert, den seelsorgerischen Part übernehme vor allem Pfarrer Mathias Rüß, während man die baulichen Aufgaben in andere Hände lege.