Wildenspring. Wildenspring bietet eine kulinarische Köstlichkeit an und zeigt, was eine Dorfgemeinschaft ausrichten kann

„Es gibt heuer wenige Blaubeeren. Sie sind kleiner als sonst, aber sehr süß und gehaltvoll.“ Dennoch hätten die Frauen vom Heimatverein fleißig gesammelt und 42 Kuchen, davon 17 Blaubeerkuchen gebacken. Die kleinen Blaubeerkuchenstücken im kompakten Kuchenpaket wurden von den Gästen deshalb umso mehr als kulinarische Rarität geschätzt, sagte die Heimatvereinsvorsitzende Ines Sänger.

„Bist du zu faul zum Beerensuchen, komm nach Wildenspring und kauf dir Blaubeerkuchen!“ So wie dieser Manebacher Gast mit seiner Gattin, beide wollen namenlos bleiben, hielten es viele Besucher am Sonntagnachmittag im kleinen Park am „Edelhof“.

Der Blaubeerkuchengenuss und der Gemeinschaftssinn entfalteten ihre Wirkung auf die Gäste, die in Scharen aus dem Ort und dem nahen Umland kamen. Zu ihnen gehörten auch Bürgermeister Peter Grimm (SPD) und der Landtagsabgeordnete Andreas Bühl (CDU. Beide wünschten dem Fest guten Verlauf und dem Publikum Freude am dörflichen Zusammensein. Peter Grimm verwies auf die im nächsten Jahr anstehende 650-Jahrfeier gemeinsam mit Herschdorf, Allersdorf und Friedersdorf. „Bis zum Jubiläum ist die untere Ortsstraße saniert, und einige Arbeiten im Edelhof werden auch noch erledigt“, versprach der Bürgermeister der Landgemeinde Stadt Großbreitenbach und beschwor einmal mehr die gegenseitige Solidarität aller Mitgliedsorte. Ortsbürgermeister Uwe Fiedler, aber nicht nur ihm, klangen diese Worte wie Musik in den Ohren.

300 Thüringer Klöße gehen über den Tresen

Für die echte Unterhaltungsmusik sorgte die Blaskapelle aus Oelze mit schmissigen Klängen und schönen Melodien zum Mitsummen.

„Wenn die einen feiern, ist das nur möglich, wenn andere dafür arbeiten und das mit Herz und Liebe auch gerne tun. Ich bin schon stolz, dass uns genau das mit unseren 23 Heimatvereinsmitgliedern, weiteren Helfern und Sponsoren gut gelungen ist. Wir haben den Verein glücklicherweise durch sieben neue Mitglieder verjüngen können, die alle viel Schwung mitbringen“, lobt Ines Sänger ihre Crew.

In der Küche im „Edelhof“ herrscht über Stunden Hochbetrieb im eingespielten Team von Köchinnen, Beiköchen und sonstigem Hilfspersonal. 300 Thüringer Klöße mit Gulasch gehen über den Tresen. Dazu für Vegetarier 50 Hefeklöße mit Blaubeeren. „Der Verein hat alle satt bekommen. Genau wie am Samstagabend zum Festauftakt, wo 50 frisch geräucherte Forellen verkauft wurden, ehe die Filmvorführung im Saal begann“, erzählt Ortsbürgermeister Uwe Fiedler und lobt den Heimatverein.

Doch was wäre das Blaubeerfest ohne eine Blaubeerkönigin. Angelina Möller nahm die Ehre nun bereits im dritten Jahr für sich in Anspruch. „Ich werbe als Majestät gern für unser schönes Dorf und habe liebe Freunde unter den gekrönten Häuptern gefunden. Dass zum Fest fünf von ihnen gekommen sind, freut mich besonders. Meine Gegenbesuche sind schon vereinbart“, sagt Angelina . Prinzessin Klara und Prinz Tobias pflichten ihr kopfnickend bei.