Niederdorla. Nicht nur den Landwirten machen die Hitzeperioden in diesem Jahr zu schaffen. Auch die Sauerkirschen in den Anlagen der Hainich Obst und Gemüse GmbH haben unter den heißen Tagen Ende Juni und Mitte Juli gelitten.

Mit der Trockenheit kommen die Früchte einigermaßen zurecht, meint Geschäftsführer Martin Weißenborn. Die extreme Hitze von bis zu 40 Grad allerdings haben Schäden hinterlassen. Zum ersten Mal habe Weißenborn die Temperatur der Oberfläche der Kirschen gemessen. Selbst im Schatten hatten sie über 38 Grad. „Teilweise sahen sie aus wie Rosinen“, meint Weißenborn.

Der natürliche Kühlungseffekt, den die Bäume eigentlich haben, konnte den Temperaturen nicht Stand halten. Die Hitze löst bei den Bäumen Stress aus, Deshalb reduzieren sie ihren Saftstrom, um irgendwie überleben zu können, erklärt der Baumexperte.

Mitte Juli hat die Ernte auf den Kirschplantagen in der Vogtei begonnen. Das Unternehmen erwartet mit etwa 1000 Tonnen keine schlechte Ernte. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sei das aber immerhin ein Minus von gut 200 Tonnen. „Letztes Jahr waren es nicht nur extrem viele Kirschen, auch die Qualität war hervorragend“, so Weißenborn. Auch der Sommer 2018 war heiß, aber an die extremen Temperaturen dieses Sommers sei er nicht heran gekommen.

Das Gewicht der einzelnen Früchte aus diesem Jahr liege etwas unter dem Durchschnitt, sagt der Geschäftsführer. Das mache sich in der Masse bemerkbar. Daran sei aber nicht allein die Hitze Schuld. Im Frühjahr sei der Konservenhersteller knapp an einem kompletten Ernteverlust vorbeigeschrammt. „Durch den späten Frost im Mai sind uns einige Kirschblüten verloren gegangen, der Totalausfall blieb dann aber zum Glück aus“, so Weißenborn.