Mühlhausen. Pianist Lukas Fischer, einst Schüler der Kreismusikschule, kehrt mit Ensemble zurück in Rathaushalle.

Er lebt sein Klavierspiel. Die Augen funkeln, die Hände flitzen über die Tasten.

Lukas Fischer (24) bereitet derzeit sein zweites Konzert in Mühlhausen vor. Das ist für den 7. Juli geplant. „Klavier im Konzert“ ist es überschrieben, nachdem vor anderthalb Jahren, im November 2017 in der Kornmarktkirche, das Orchester im Mittelpunkt gestanden hatte.

Sein Ensemble wird diesmal aus 20 Studierenden der Musikhochschule in Weimar bestehen. Von Orchester will Fischer nicht sprechen, „aber es werden alle Klangfarben abgedeckt“. Gespielt werden Werke von Bach (nur dafür schaut er in die Noten), Mozart, Chopin, Liszt, Rachmaninow. „Es wird also ein Ausflug in die Musikgeschichte“, das die Bandbreite von „massiv bis perlig“ spiegelt.

Er habe ausgewählt, was ihm selbst gefällt. „Ich will spielen, womit ich mich identifizieren kann.“ Das, was er mitbringt, sei „on the top, was man spieltechnisch machen kann“.

Lukas Fischer ist der Steinway-Flügel in der Mühlhäuser Rathaushalle gut bekannt. Als Schüler saß er des Öfteren daran. Der 24-Jährige wuchs in Effelder auf, legte am Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Lengenfeld unterm Stein sein Abitur ab – und er begann schon als Vorschulkind an der Kreismusikschule in Mühlhausen damit, ein Instrument zu lernen. Mit dem Cello ging es los. Später, da war er acht, folgte das Klavier bei Christian Rangnick und Karl-Heinz Moritz. Mit Erfolg. Er wurde Bundespreisträger im Wettbewerb „Jugend musiziert“.

Lehrvertrag an der Mühlhauser Bach-Schule

Derartige Wettbewerbe schätzt er hoch. Und er empfiehlt sie auch seinen Schülern. Seit August des vergangenen Jahres unterrichtet Lukas Fischer an drei Tagen die Woche das Klavierspiel an der Kreismusikschule „Johann Sebastian Bach“ . „Es ist eine gute Möglichkeit, zu zeigen, was man sich erarbeitet hat. Ein Musiker braucht, wie ein Sportler, Ziele.“

Sein Ziel ist es, am Tag nach dem Konzert in Weimar seine Master-Prüfung zu bestehen – mit eben jenem Konzert. Dann muss noch die Abschlussarbeit im Fach Schulmusik geschrieben werden. Ob er anschließend lieber Musik an einem Gymnasium unterrichten will oder Klavierlehrer sein möchte? Die Antwort fällt ihm schwer. „Im Einzelunterricht ist man näher am Instrument und an der Musik, an einer Schule gibt es mehr Gruppenarbeit, kann man vielseitiger arbeiten.“ Seine Idealvorstellung: Je zur Hälfte Klavierlehrer und Musiklehrer. „Das bringt die größte Abwechslung. Ich habe Angst, dass sonst das Klaviersiel für mich hinten runter fällt.“ Mittelfristig wolle der in Weimar lebende Lukas Fischer aber Klavierlehrer an der Kreismusikschule in Mühlhausen bleiben, zumal sein Vertrag gerade entfristet wurde.