Halsbrecherische Akrobatik auf einem Eichsfelder Sportplatz

Silvana Tismer
| Lesedauer: 3 Minuten
Beim Flight Club, der schon mehrfach in  Rohrberg gastierte, gibt es spektakuläre Sprünge im Freestyle-Motocross zu sehen.

Beim Flight Club, der schon mehrfach in Rohrberg gastierte, gibt es spektakuläre Sprünge im Freestyle-Motocross zu sehen.

Foto: Silvana Tismer / Archiv

Rohrberg.  Der Flight Club kommt zurück in ein Eichsfelder Dorf. Vier Jahre lang war der Sprunghügel verwaist. Der Erlös geht an einen guten Zweck. Aber so einfach ist die Organisation nicht mehr.

Der Sprunghügel am Rohrberger Sportplatz ist noch da und steht wie ein Monolith in der Landschaft. Seit vor nunmehr vier Jahren zum letzten Mal Motocross-Maschinen dort Anlauf nahmen und deren Fahrer hoch in der Luft halsbrecherische Akrobatik zeigten, wird er eigentlich nur noch für einen Zweck genutzt: Die Rohrberger Kinder fahren im Winter dort Schlitten, insofern Schnee liegt.

Junge Talente können sich einen Namen machen

Bürgermeister Markus Kulle (CDU) will das jetzt ändern. „Es war nach der Zwangspause durch Corona schwer, sich wieder aufzuraffen“, sagt er. Aber er hat sein Team wieder beisammen, um den nächsten „Flight Club“ in Rohrberg vorzubereiten. Leicht sei es nicht, sagt Kulle. Dabei ginge es gar nicht so sehr um die Rohrberger. Die stünden parat. Aber: „Die Szene hat sich verändern.“

Der Flight Club ist eine Nachwuchsserie im Freestyle-Motocross, bei der sich gerade junge Talente präsentieren und einen Namen machen können. Doch die Kosten seien exorbitant nach oben geschossen. „Wie überall.“ Es geht um die Absicherung der Fahrer, sie nehmen Anreise von teils 1000 Kilometern auf sich.

„Nur gegen Spritkosten und eventuell eine Übernachtung kommt keiner mehr“, führt Bürgermeister Markus Kulle aus. Große Namen bekommt man auch nicht so einfach her. Da machen oft Verträge mit Sponsoren und das Management nicht mit.

Zwölf junge Motocross-Talente aber haben sich bereits für Rohrberg angemeldet, sie kommen unter anderem aus Deutschland, Österreich und Tschechien, reisen teils von der slowenischen Grenzen an. Dafür ist Markus Kulle dankbar, immerhin sei der Flight Club ja keine Weltmeisterschaft.

Aber spektakulär genug sehe es aus, wenn die Fahrer den Hügel hinaufdonnern und hoch in der Luft einen Salto schlagen oder waagerecht hinter ihrer Maschine in der Luft hängen. Die Leute halten dann immer den Atem an, denn man muss ja auch wieder sicher auf dem Boden landen.

Besucher sollen einen Klappstuhl mitbringen

Jetzt sind es nur noch wenige Tage bis zum Event. Am Samstag, 3. Juni, soll das Spektakel von 16 bis 19 Uhr auf dem Rohrberger Sportplatz stattfinden. Es gibt natürlich Getränke, etwas zu essen, Softeis, Popcorn, Zuckerwatte und für die Kinder eine Hüpfburg.

Markus Kulle empfiehlt den wallfahrtserprobten Eichsfeldern, einen Klappstuhl oder Decken mitzubringen. „Einige Sitzgelegenheiten haben wir auch, aber auch wirklich viel Platz.“ Wer möchte, darf sich auch Autogramme der Fahrer holen.

Der Eintritt wird 15 Euro an der Tageskasse betragen. „Wir müssen die explodierten Kosten abfangen, und am Ende soll ja auch noch etwas für den Kindergarten bleiben.“

Denn der ist der Empfänger von jedem Cent, der nach Abzug der Unkosten übrig ist. Markus Kulle und sein Team vom Förderverein des Kindergartens freuen sich auf viele Gäste.