Creuzburg. Jo Fingerhuts Ausstellung „Sehnsucht nach lachender Leichtigkeit“ ist die erste vom Burg- und Heimatverein Creuzburg organisierte Schau

Auch wenn das Schlagzeug von Jo Fingerhut ohne Pauke auskommt, ist die „musikalische Umrahmung“ seiner Vernissage „Sehnsucht nach lachender Leichtigkeit“ am Samstagabend im Hof der Burg Creuzburg ein wirklich großer Paukenschlag. Nach ihrem letzten richtigen Konzert 2011 in Baden-Württemberg feiert Eisenachs Klamauk-Kapelle Geile Götter mit weit mehr als 200 völlig überraschten Vernissage-Besuchern ihr Comeback.

Marco Böttger (Gitarrist), die Brüder Jo (Schlagzeug) und Matthias Fingerhut (Gesang/Bass), sowie Tommi 70 (Gesang/Percussion/Schlagzeug) beschreiten ihre Rückkehr mit einer zwerchfellstrapazierenden Parade aus neuen und überarbeiteten Songs.

Unter anderem steigen die Götter mit dem Titel „Ich will, dass Wincent Weiss …“ vom Himmel auf die Bühne herab und verhehlen darin nicht, welche verschwindend geringen Sympathien sie für solche Art Lärm hegen. „Jo kann unsere Lieder nicht nur am Schlagzeug spielen – er könnte sie auch alle malen“, sagt Matthias Fingerhut über seinen Bruder, den talentierten Mr. Replay.

Sieben auf einen Streich präsentierte Spaßlieder

Mit „Wir werden Neger“ thematisiert die musikalische Gaudi-Gang beim Open-Air-Konzert in „überwärmter“ Spätsommernacht die Problematik des Klimawandels. In der präsentierten Remix-Version von Assibraut ist Tommi 70 wieder in seinem Element und natürlich in perfekt-hässlicher Kostümierung – eine echte Sternstunde. „Das Stück haben wir bislang ganz selten gespielt – Marco hat es extra neu arrangiert“, erzählt Matthias Fingerhut. Wortwörtlich ging es beim „Einlauftango“ (Dr. Einlauf) unter die Gürtellinie. Fast jede ausgesendete Liedzeile prallt von den Vernissage-Gästen als schallendes Gelächter zur Bühne zurück. Die sieben, auf einen Streich präsentierten Lieder, seien nur ein kleiner Appetithappen – das erste große Konzert der Comeback-Tour finde in Eisenach statt. Eine passender Ort werde gesucht.

„Jo Fingerhuts Werke sind wie Gehacktes-Brötchen – entweder man mag sie oder man mag sie nicht“, betont Tobias Künzel, Frontmann der Gruppe Die Prinzen, in seiner Laudatio zur Eröffnung der Ausstellung in der Galerie Gelbes Haus.

Die Spinnereien, die Jo mit Pinsel verewigt, und die Spinnereien, die er mit seiner Band ausheckt, lassen schwerlich Worte des Ernstes zu. Seine Bilder seien geeignet, Leben und Lachen zurück in so manches Schlafzimmer zu bringen. „Impressionistische Tendenzen, die instinktiv auf klassizistische und teilweise gregorianische Infiltrationen deuten und ganz bewusst die Ästhetik und Elemente der Neo-Renaissance nutzen, sucht man bei Jo Fingerhut vergebens“, fährt Tobias Künzel in seiner Lobpreisung auf der Creuzburg fort.

„Es ist die erste Ausstellung im Gelben Haus, die der Burg- und Heimatverein Creuzburg organisiert hat“, sagt Peter Baum vom Vereinsvorstand. Die Ausstellung soll am 30. November mit kleiner Finissage enden.

Die Galerie ist bis Oktober Dienstag bis Samstag 12-17 Uhr und Sonntag 10-17 Uhr geöffnet. Ab November Donnerstag bis Sonntag, von 12-16 Uhr