Eisenach. Walter Gropius konnte 1927 sein Projekt in Bad Liebenstein nicht verwirklichen. Schüler aus Ruhla fertigen Modelle nach diesen Entwürfen.

Es war ein sehr schöner Plan, und die Planzeichnungen ließen interessante Architektur und eine einmalige Verbindung aus eben jener Architektur und den pädagogischen Ideen von Friedrich Fröbel erwarten. Zum 75. Todestag des Pädagogen und Kindergarten-Erfinders Friedrich Fröbel im Jahr 1927 sollte ein nationales Monument zu Ehren des großen Kinderfreundes und Menschenerziehers entstehen. Der Ort: Bad Liebenstein, wo Fröbel seit 1849 lebte und wirkte.

Am Ende wurde nichts aus den großen Planen – nun aber haben Schülerinnen und Schüler des Kunstkurses der 12. Klassen des Albert-Schweitzer-Gymnasiums die Pläne doch umgesetzt, wenngleich in Modellform. Gerade sind die Modelle im Schalterraum der Wartburg-Sparkasse in der Eisenacher Karlstraße zu sehen.

Kein Geringerer als der Direktor des Staatlichen Bauhauses in Weimar, Walter Gropius, hatte die Gebäude gemeinsam mit Architekt Adolf Meyer entworfen. Entstehen sollte ein Friedrich-Fröbel-Haus. Die Entwürfe nahmen die richtungsweisenden Bauhaus-Bauten vorweg, die Gropius im darauffolgenden Jahr in Dessau entwarf und bauen ließ. Das Haus am Bad Liebensteiner Aschberg sollte in verschiedenen Gebäuden Platz bieten für Kindergarten, Kinderhort, Kindererholungsheim, Lehr- und Mitarbeiterräume, Mütterschule, Forschungsinstitut sowie ein Erholungs- und Altersheim.

Befördert wurde das Ruhlaer Schulprojekt vom Friedrich-Fröbel-Freundeskreis, der unter dem Motto „Fröbel und die Moderne“ den Einflüssen Fröbels auf Kund und Architektur nachgeht, sowie der Kinder- und Jugendkunstschule Wartburgkreis, die das Projekt inhaltlich betreute. Das Projekt „Fröbel und die Moderne“ wird vom Land Thüringen gefördert.

Das Modell, dessen Bau auch von der Bürgerstiftung im Wartburgkreis mit 3000 Euro unterstützt wurde, ist nach verschiedenen Stationen an anderen Fröbelstätten noch bis 20. Oktober in Eisenach in der Sparkasse zu sehen.