Eisenach. Der Museumsförderverein will den Dichter unter Eisenachern bekannter machen.

„Fritz Reuter ist mir natürlich ein Begriff“, erzählt Mama Sarah Sophie Reuter, als sie mit ihrem sechs Monate alten Sohn auf Einladung des Museumsfördervereins die Reuter-Wagner-Villa besucht. Als sie vor der Geburt ihres Sohnes einen Namen für ihn suchte, stieß sie auf Fritz. Sarah Sophie Reuter blieb bei dieser Namenswahl. So gibt es seit gut einem halben Jahr wieder einen kleinen Fritz Reuter in Eisenach. Doch den Dichter kennen nicht alle, weiß auch die junge Mama.

Viele Eisenacher wüssten mit dem Namen gar nichts mehr anzufangen, aber noch weniger mit Reuters plattdeutscher Dichtkunst, bedauert auch Hartfried Räder, Geschäftsführer des Fördervereins Fritz-Reuter-Museen in Deutschland, der in Eisenach lebt. Räder, der sich mit seiner Frau Ute und weiteren Eisenachern im Verein Freunde und Förderer des Thüringer Museums engagiert, will das unbedingt ändern. „Wir möchten, dass der Dichter wie auch seine Villa, in dem sich das Museum befindet, wieder mehr in den Fokus der Eisenacher gerückt werden“, betont er.

Fritz Reuter gehörte zu den bekanntesten Dichtern seiner Zeit, die gleichnamige Villa – heute beherbergt sie das Reuter-Wagner-Museum in Eisenach – gehörte einst dem niederdeutschen Dichter, der sie in den Jahren 1866 bis 1868 erbaute. Als der Verein nun von der Geburt des jüngsten Fritz Reuter hörte, entschloss sich der Vorstand, ihn zum Ehrenmitglied zu ernennen. Passend brachten sie neben Blumen für die Mutter noch einen weißen Plüschhund mit, der dem echten Hund des Dichters doch ziemlich ähnlich sieht. Sarah Sophie Reuter bedankte sich herzlich für dieses besondere Geschenk.

Die Vereinsmitglieder wollen, dass die Eisenacher den Dichter Reuter wieder als das wahrnehmen, was er einst war – ein angesehener und wichtiger Bürger der Stadt Eisenach. Schließlich sei er der wichtigste Schriftsteller seiner Zeit gewesen, betont Räder. Im einstigen Reuter-Verein saßen früher auch wichtige Persönlichkeiten der Stadt, so Räder. Der Verein Freunde und Förderer des Museums hofft auch, dass wieder mehr Besucher den Weg in die Reuter-Villa finden. Die Restaurierung des Balkons ist in den vergangenen Monaten deutlich vorangeschritten, das Museum selbst hat trotz Bauarbeiten geöffnet. „Wir müssen wieder mehr für einen Besuch des Hauses werben“, verdeutlicht der Vereinsvorsitzende Hartmut Sommer.

Nächste Veranstaltung ist der Reuter-Geburtstag am 17. November, wo es in der Reuter-Villa ein Konzert und einen Vortrag von Hartfried Räder geben wird. Eine gute Gelegenheit, etwas über Fritz Reuter zu erfahren, meint Sommer. Angekündigt haben sich an diesem Tag auch Mitglieder befreundeten Fördervereins aus Stavenhagen.