Erfurt. Ob Oberhemden mittels 3D-Technik oder personalisierte Zuckertüten – Individualität steht auf der Thüringen-Ausstellung in Erfurt hoch im Kurs

Unter vielen anderen Ausstellern war auch das junge Erfurter Unternehmen „Fashion 3D“ auf der Hochzeitsmesse zu finden. Die Inhaberin Ludmila Ehrich verspricht passgenaue Hemden mit Hilfe eines neuen 3D-Verfahrens. „Ich scanne den Körper einfach mit meinem Tablet, und mit Hilfe unserer Software bekomme ich die individuellen Maße“, erklärt Ludmila Ehrich. Auf dem Tablet hat sie ihren „eingescannten“ Sohn, der als Beispiel dient – und tatsächlich, auf dem Bildschirm ist eine gut erkennbare kleine 3D-Figur zu erkennen, die sich in jede Position drehen lässt. Schwer vorstellbar, dass man dafür nur wenige Minuten brauchen soll.

Durch 3D-Programm wird die Körperhaltung berücksichtigt

Doch die Inhaberin fackelt nicht lange und erstellt prompt eine kleine 3D Abbildung von mir und das in kürzester Zeit. „Also eigentlich müsste ich noch etwas mehr Abstand haben und auch Ober- und Unterkörper getrennt scannen“, erläutert sie. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen: auf dem kleinen Bildschirm erscheint eine 3D-Version von meinem Kopf, Hals und Schultern. „Durch das 3D-Programm berücksichtigt man die Körperhaltung. Mein Sohn lässt seine eine Schulter immer etwas herab hängen, dadurch sah jedes andere Hemd einfach furchtbar aus“ erklärt Ludmila Ehrich. Stolz zeigte sie das Hemd ihres Sohnes, dass mit Hilfe der neuen Technik geschneidert wurde.

Auf dem Bügel wirkte es verschnitten, da die Schultern unterschiedlich hoch angesetzt waren. Aber das Foto mit dem getragenen Modell, zeigte das Gegenteil: Es sitzt wie angegossen. „Die Körperhaltung ist bei einem Hemd sehr wichtig. Wenn der Kragen am Hals reibt, liegt es oft an der Haltung“, so die Inhaberin des jungen Unternehmens, „Wir können darauf individuell eingehen.“

Vom Stoff bis zu den Knöpfen – alles individuell planbar

Die Maßangaben schicke Ludmila Ehrich dann an eine Manufaktur in Hessen, die die Hemden nähe. Von den Stoffen, bis hin zu den Knöpfen, könne der Kunde sich sein Hemd individuell zusammenstellen. „Wenn jemand einen ganz speziellen Farbwunsch hat, dann suche ich nach dem passenden Stoff. Bis jetzt konnte ich jeden Wunsch erfüllen“, erzählte die Inhaberin stolz. Zirka vier Wochen dauere es, bis das Hemd fertiggestellt sei.

Doch nicht nur Kunden, die keine optimale Körperhaltung haben, suchen Fashion 3D auf, auch viele Sportler würden zu ihr kommen: „Ein sehr breites Kreuz und ein flacher Bauch eigenen sich selten für Hemden von der Stange“, erklärt Ludmila Ehrich, die vorher als Architektin arbeitete.

Erst Zuckertüte dann Kuscheltier

Auch die gleichzeitig stattfindende Thüringen Ausstellung konnte die Gäste mit vielen verschiedenen Ausstellern begeistern. Das 2019 gegründete Unternehmen „naa:ja“ lenkte die Aufmerksamkeit mit ihren Zuckertüten aus Stoff auf sich. Die beiden Gründerinnen Anja Schnurr und Jana Kristek stellen die Schultüten eigenhändig her. Zwei bis drei Wochen brauchen die beiden für die größte ihrer Varianten. „Wir verwenden für den Stoff Baumwolle oder „Plüschstoff“. Denn nach der Schuleinführung kann die verstärkende Pappe einfach herausgenommen werden. Dann hat man ein schönes Kuscheltier“, erklärt Jana Kristek. Alle Modelle können individuell gestaltet und sogar bestickt werden.