Kreis Gotha. Neue Lesewelt für Gotha. Stadt Gotha trauert um Vater der Städte-Partnerschaft mit Gastonia. Bekenntnis für Weltoffenheit. Ausnahmeregelung für ukrainische Fahrzeuge endet.

„Eine lebendige Lesewelt“ für Gotha

Der Verein Art der Stadt Gotha hat das Projekt „Eine lebendige Lesewelt“ gestartet. Es will alle Generationen in der Stadt und im Landkreis Gotha zum Schmökern, Lesen und gemeinsamen Geschichten erzählen animieren. Ziel ist es, die Welt mit lesenden Augenblicken zu erfüllen und zu einem lebendigen Miteinander aufzurufen, so Vereinssprecher Bernd Seydel.

Es sollen verschiedene Veranstaltungen organisiert werden. Über Lesungen an ungewöhnlichen Orten wie auf Bänken, Wiesen oder Spielplätzen, in Cafés, Geschäften oder beim Friseur solle das Lesen und Miteinanderlesen gestärkt werden, indem Kinder Erwachsenen, ältere Menschen Kindern vorlesen. Jeder sei gefragt zu lesen, laut oder leise, schnell oder langsam, kurze Texte oder lange.

Die Initiatoren suchen nach Orten, Menschen und Initiativen, die gern lesen, vorlesen oder Gelesenes szenisch umsetzen wollen. Bei Interesse oder Ideen unter lesewelt@artderstadt.de melden.

Das Projekt wird gefördert über den Landkreis Gotha im Rahmen des Landesprogramms „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“ und über die Regionalstiftung der Kreissparkasse Gotha. Als Kooperationspartner stehen neben dem Landratsamt Gotha das Bildungsamt der Stadtverwaltung Gotha mit der Stadtbibliothek Gotha sowie das Citymanagement und der Gewerbeverein Gotha zur Seite.

Bekenntnis für weltoffenes Gotha

Mit der Initiative Weltoffenes Thüringen engagieren sich Institutionen und Organisationen für Werte wie Achtung der Menschenwürde, Demokratie, Frieden und Akzeptanz im Miteinander. Die Stadtwerke Gotha GmbH ist bereits Teil der Bewegung. Nun schlägt die Stadtverwaltung Gotha dem Stadtrat vor, dem Beispiel der städtischen Tochtergesellschaft und den Vorgängern zu folgen und Teil des Verbundes zu werden. Ein Beschlussvorschlag werde seitens der Stadtverwaltung für die Sitzung des Stadtrates am 25. April 2024 vorbereitet, heißt es aus dem Rathaus.

Abschied vom „Vater der Gastonia-Städtepartnerschaft“

Seit mehr als drei Jahrzehnten sind die Stadt Gotha und die amerikanische Stadt Gastonia in North Carolina städtepartnerschaftlich verbunden. Der „Vater der Gastonia-Städtepartnerschaft“, Kurt Rolf Scholler, hat am 23. März 2024 seinen Lebensweg beendete.

Myconius-Medaille wurde Kurt Scholler 2012 in der Stadthalle Gotha verliehen.
Myconius-Medaille wurde Kurt Scholler 2012 in der Stadthalle Gotha verliehen. © Wieland Fischer

Der Deutsch-Amerikaner Kurt Rolf Scholler war von der Friedlichen Revolution und der Wiedererlangung der Deutschen Einheit so begeistert, dass er auf einem Fest in North Carolina den ihm bekannten Bürgermeister der Stadt Gastonia, James Garland, ansprach, ob die Stadt nicht Interesse an einer Städtepartnerschaft hat. Der Bürgermeister begrüßte nicht nur diese Idee, sondern beauftragte auch Kurt R. Scholler, eine Stadt in den Ländern der Friedlichen Revolution anzufragen.

Scholler kam mit seiner Frau Cynthia im Auftrag des Bürgermeisters Garland nach Gotha und fand in Bürgermeister Werner Kukulenz und seiner Frau Helga begeisterte Mitstreiter, sodass 1993 der Städtepartnerschaftsvertrag unterschrieben werden konnte. Beide Städte gründeten sofort Partnerschaftsvereine, und die beiden Frauen tauschten sich fast täglich aus, wie die Städte- und Schülerpartnerschaft verbessert werden kann. Jedes Jahr reiste seit dieser Zeit eine deutsche Schülerdelegation nach Gastonia und eine amerikanische Schülerdelegation kam nach Gotha.

Für seinen außergewöhnlichen Einsatz zur Gründung dieser Städtepartnerschaft und des Schüleraustausches ehrte der Stadtrat der Stadt Gotha Kurt R. Scholler im Jahr 2012 mit der höchsten Auszeichnung der Stadt – der Myconius-Medaille.

Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels schrieben wir, dass Menschen aus der Ukraine ihre Autos ab dem 1. April 2024 in Deutschland zulassen müssen. Die Ausnahmeregelung, dass Fahrzeuge mit ukrainischen Kennzeichen in Deutschland geführt werden dürfen, wurde am 28. März kurzfristig bis zum 30. September verlängert. Aufgrund der Osterfeiertage konnte das Landratsamt Gotha diese Änderung nicht rechtzeitig mitteilen. Wir bitten um Verständnis.