Ebenheim. Elysion-Festival vereint drei Tage Bands aller Couleur und etwa 300 Enthusiasten.

Wo liegt die „Insel der Seeligen“? – Für Viktor Fleischhauer ist die Antwort klar: Nicht irgendwo, sondern ganz nah, im Nessetal an der Grenze zwischen dem Landkreis Gotha und dem Wartburgkreis. In das idyllische Dreieck zwischen Ebenheim, Haina und Ettenhausen haben er und Mitstreiter wie Aaron Goldhahn oder Felix Schmidt ihr Elysion errichtet, um ungestört von der Außenwelt Rockmusik aller Couleur zu hören, um Workshops oder anderen kleineren und größeren Zeitvertreiben für drei Tage in der Natur nachzugehen. Nur die Autobahnbrücke, die das Nessetal überspannt, erinnert als Hintergrund-Kulisse, dass die Zivilisation in Reichweite ist.

Rund 300 Gäste und Teilnehmer haben am Wochenende den Weg ins Elysion auf sich genommen, um das Festival auf die Beine zu stellen oder um einfach nur zu feiern. Sie seien aus der ganzen Bundesrepublik sowie aus den umliegenden Dörfern gekommen. „Da gehören ganz viele Leute aus Dresden und Leipzig dazu. Ich kenne selbst nicht alle persönlich“, räumt Fleischhauer ein. „Ich bin Veranstalter und selbst überwältigt von dem, was hier passiert.“

Vor etwa zweieinhalb Jahren sei der Plan gefasst worden, so ein Festival zu organisieren, sagt Viktor Fleischhauer aus Sonneborn über die Anfänge der Initiative Elysion und des Festivals. Junge Leute, die nach Ende der Schulzeit aus Gotha in die Welt gegangen waren, hatten sich dazu entschlossen, das zu organisieren. „In Berlin und Leipzig gibt es schon alles dieser Art“, sagt Fleischhauer. In Gotha und Umland hingegen nicht.

Vergangenes Jahr hatten sie das Fest im kleineren Rahmen in einem Privatgarten in Gotha ausgerichtet. Das sei aber nicht die optimale Lösung gewesen. Durch Zufall hatten sie das schöne Fleckchen Erde an der Nesse für sich entdeckt. „Das ist das Paradies, was wir schaffen wollen“, findet Fleischhauer. Bei den Vorbereitungen seien die Pächter von der Burgmühle, die die Wiesen bewirtschaften, die Eigentümer von Grund und Bodens sowie die Behörden sehr entgegenkommenden gewesen.

Bars und Bühnen aus Paletten gebaut

Organisator Fleischhauer spricht von einem „unglaublichen Kulturbeitrag“, der hier geleistet werde. Mehr als 20 Bands sind im Nessegrund aufgetreten. Folk, Punk oder Techno schallte durchs Tal – manchmal gleichzeitig. Eine Woche lang sei gebaut worden, um aus Paletten die sphärische Kulisse, Brücke, Bars und Bühnen zu bauen.

Nur eines fiel etwas hinten runter: Eine gut sichtbare Ausschilderung ins Elysion. In Ebenheim wusste mancher Einheimische nicht, wo das Festival stattfindet. „Wir haben davon gehört“, hieß es. Mehr nicht.

„Das müssen wir beim nächsten Mal besser machen“, verspricht Fleischhauer. Will heißen: Elysion soll eine Fortsetzung finden, möglichst am gleichen Ort. „Wir wollen das richtig groß aufziehen“, verspricht er zum Abschied.