Gotha. Der Posaunenchor Gotha feiert am Wochenende sein 95-jähriges Bestehen.

Am 14. und 15. September wird es in der Margarethen- und Augustinerkirche in den vollsten und höchsten Tönen klingen. Das geschieht aus gutem Grunde: Der Posaunenchor Gotha begeht sein 95-jähriges Bestehen. Den besonderen Geburtstag will die Bläserschar mit viel Musik und Freunden feiern. Dazu werden unter anderem Bläser aus der Partnergemeinde Nürtingen (Baden-Württemberg) und das Posaunenquartett „Opus 4“ aus Leipzig erwartet.

Der Posaunenchor ist eine tragende Säule der Kirchenmusik in Gotha. In Gottesdiensten, bei Ständchen in Krankenhäusern oder für Gemeindemitglieder lässt die Schar Choräle oder Intraden erschallen. Zu Chortagen oder überregionalen Posaunenchor-Treffen wirkt sie mit.

„Alle fünf Jahre feiern wir unseren Geburtstag“, sagt Margarethen-Pfarrer Jochen Franz, der selbst im Posaunenchor mit für das Bass-Fundament sorgt – mit der Posaune. Den „80.“ habe er noch als Pfarrer in Haina miterlebt, damals als Landesposaunenchor-Obmann, erinnert sich Franz gut. „Das sind schon große Feste für uns.“

Der Posaunenchor zähle momentan 25 Mitglieder. Manche von ihnen wie Wulf Ehlers wirken schon seit Jahrzehnten mit.

Seit einigen Jahren gehören Chorfahrten zum Jahresprogramm. Sie dienen einmal der Vorbereitung auf die nächsten Auftritte, um wie jetzt fürs Jubiläum neue Stücke einzustudieren. „Wir haben ein tolles Programm vorbereitet“, sagt Franz und schwärmt von Kompositionen, die an Tango oder Brass angelehnt sind. „Das könnten wir allein kaum noch stemmen. Aber dadurch, dass die Nürtinger uns unterstützen, trauen wir uns daran.“

Auftritte und Ausflüge sollen auch dazu dienen, um Interesse für das Posaunenchorspiel zu wecken und neue Mitglieder zu gewinnen. „Wir brauchen Nachwuchs“, betont Franz. Die Geschichte des Posaunenchors Gotha wird am Wochenende lebendig. Denn zum Jubiläum wird Konrad Bräutigam erwartet. Er ist so alt wie der Posaunenchor. Er wirkte über mehrere Jahrzehnte als Kirchenmusikdirektor in Gotha, und ab 1967 leitete er die Bläserschar.

Später prägte seine Nachfolgerin Elke Eichhorn das Posaunenchorspiel. Ihr Nachfolger Thomas Kahle habe extra Blasinstrumente, Posaune und Tuba, gelernt, weil das nicht Teil seines Kirchenmusikstudiums war, erinnert sich Jochen Franz gut.

Vor drei Jahren hat Anna Löbner die Leitung des Posaunenchores übernommen. Nach wie vor kann sie auf Elke Eichhorn bauen. Auch im Ruhestand ist die Kirchenmusikdirektorin eine Stütze der Bläserschar. Sie übernimmt dessen Geschicke, wenn wie jetzt die heutige Leiterin Anna Löbner wegen Schwangerschaft und Elternzeit kürzer treten muss.

Das Programm im Überblick:

Festgottesdienst am Sonntag, 15. September, um 10 Uhr in der Augustinerkirche mit allen Posaunenchören.

Das Posaunenquartett „opus4“ aus Leipzig wird am Samstag, 14. September, einen Workshop anbieten und 18 Uhr in St. Margarethen ein Konzert geben.

Am Sonntag zum Abschluss um 17 Uhr im Wortspiel-Gottesdienst in der Margarethenkirche musiziert „opus4“ zur Predigtreihe „Freiheit“.

Friedemann Witting hält die Predigt.