Gotha. Nigerianer befürchten Folter

Zu einer Protestkundgebung fanden sich am Samstag von 10 Uhr an bis in die Nachmittagsstunden betroffene Asylbewerber und Unterstützer vom „The Voice Refugee Forum“ auf dem Vorplatz des Gothaer Hauptbahnhofes zusammen. „Stoppt den Abschiebeterror! Die Isolation durchbrechen“ lautete das Motto der Veranstaltung. Ursprünglich war auch ein Demonstrationszug in die Gothaer Innenstadt vorgesehen. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl verzichteten die Organisatoren jedoch darauf.

Der Protest richtete sich primär dagegen, dass die Abschiebung von rund 30.000 in der Bundesrepublik lebenden Nigerianern betrieben werde. Kundgebungsteilnehmer wie Nwököcha Casmir befürchten, in Nigeria sofort verhaftet zu werden. In dem afrikanischen Land gebe es Konflikte um Boden mit einem Nomanden-Volk, das auch den Präsidenten stelle. Casmir unterstrich, er sei in Nigeria in einer Organisation leitend aktiv gewesen, sein Name der Regierung daher bekannt.

Die nigerianischen Asylbewerber betonten, sie wollten hier gute Bürger werden, ihre Talente einbringen. Casmir und ein weiterer Teilnehmer, dem die Abschiebung nach Spanien droht, seien vor kurzem Vater geworden, berichtete die Landtagsabgeordnete Johanna Scheringer-Wright (Linke). Der Protest wurde mit 2000 schwarzen Kisten und darauf geschriebenen Forderungen symbolisiert.