Gotha. Die ehemalige Gothaer Stadtschreiberin Birgit Ebbert stellt Papierbilder aus. Im Herbst erscheint ihr erster Roman in einem großen Verlag über Margarethe Krupp
Bilder von Birgit Ebbert schmücken jetzt die Wände des Cibulka-Saals der Stadtbibliothek Gotha. Sie verbinden bildkünstlerisches und poetisches Arbeiten. Die Schriftstellerin Birgit Ebbert hat die Bilder aus Papier geschaffen, gefaltet. Die Autorin für Kinder- und Jugendbücher, für Kriminalromane, Fachbücher und Lernmaterialien, die jetzt in Hagen (Nordrhein-Westfalen) lebt, ist im Jahr 2019 Stadtschreiberin in Gotha gewesen.
Sie erinnere sich gerne an ihre Zeit in der Residenzstadt, sagte sie zur Ausstellungseröffnung, zu der auch Freunde und Bekannte jener Tage und Wochen gekommen sind. Als Stadtschreiberin hat Ebbert nicht nur Kolumnen für unsere Zeitung und Bücher geschrieben, sondern auch mit Papier Bilder kreiert. Die Technik werde auch Hexentreppe genannt, wegen der gefalteten Papierreihen, die gerne zum Dekorieren verwendet werden.
Das Falten von Papier ist für Birgit Ebbert ein schöner Ausgleich zum Schreiben: „Ich musste weg von PC.“ Anregung dazu habe ein Workshop in einer Buchhandlung gegeben. „Das hat mich daran erinnert, dass ich früher gerne Papier gefaltet habe.“ Irgendwann war sei sie es überdrüssig geworden, nur Tiere zu falten. Fortan schuf sie Bilder. In andere fügt sie eigene Texte ein. Das biete die Möglichkeit, unabhängig vom Verlag Schriften zu veröffentlichen. Das sei sonst nur bei Kolumnen der Fall, erinnert sie sie gerne zurück. Seit sieben Jahren widme sie dieser kreativen Falttechnik. Gleichzeitig setze sie das Schreiben fort. Zur Vernissage in Gotha hat Birgit Ebbert Passagen ihres Romans „Traum im Blick“ vorgelesen, der in Gotha entstanden ist.
Ein Buch über eine resolute Frau aus dem Jahr 1902
Stolz berichtet sie, dass im Herbst ihr erster Roman in einem großen Verlag erscheinen werde: bei Lübbe „Die Königin von der Ruhr“, eine Biografie über eine der großen Frauen des Ruhrgebiets: Margarethe Krupp. Sie hatte 1902 nach dem Tod ihres Mannes Friedrich Alfred Krupp die Leitung des Essener Konzerns übernommen.
Birgit Ebbert sagt, dass sie während ihrer Zeit in Gotha festgestellt habe, dass es „so viele spannende Frauen gibt, die man nicht kennt, die aber etwas bewegt haben“. Mit Margarethe Krupp verbinde sich zum Beispiel eine Stiftung und eine der ersten Gartenstädte Deutschlands, die heute ihren Namen trägt. Und für die Autorin verbinden sich mit Gotha Bücher und Bilder.