Schleiz. Erste Kontakte knüpfen, gute Gespräche führen, vielleicht sogar mögliche Praktika vereinbaren - wichtige Anliegen am 16. November im AWZ.

Von „A“ wie Augenstein Maschinenbau GmbH Dittersdorf, über „N“ wie Neue Porzellanfabrik Triptis GmbH, bis „Z“ wie ZPR Blankenstein beziehungsweise Mercer Rosenthal reichte das Spektrum der an der 10. Ausbildungsbörse im Aus- und Weiterbildungszentrum (AWZ) beteiligten Unternehmen und Institutionen. Insgesamt 33 waren es am Sonnabend. Und gleich von Beginn an strömten dieses Jahr wieder jede Menge Besucher in die Flure des AWZ, um sich über berufliche Möglichkeiten in der Region zu informieren. Organisiert wurde dieser Vormittag in bewährter Art und Weise von der Agentur für Arbeit Altenburg-Gera und dem Team des AWZ mit Geschäftsführer Matthias Rücknagel an der Spitze.

Nur wenige Jahre älter als jene, die sich im AWZ in Sachen Lehrstelle informierten, waren Leon Güther (l.) und Daven Triller - beides Azubis bei der Gealan Tanna Fenster-Systeme GmbH. Sie berichteten recht anschaulich über ihre Erfahrungen im beruflichen Alltag.
Nur wenige Jahre älter als jene, die sich im AWZ in Sachen Lehrstelle informierten, waren Leon Güther (l.) und Daven Triller - beides Azubis bei der Gealan Tanna Fenster-Systeme GmbH. Sie berichteten recht anschaulich über ihre Erfahrungen im beruflichen Alltag. © OTZ | Uwe Lange

Aus Wurzbach waren zum Beispiel Bernd und Patrick Köchel in die Kreisstadt gekommen. Sie hatten im AWZ gezielt den Stand mit den „Grünen Berufen“ angesteuert. Patrick besucht die 10. Klasse des Gymnasiums in Bad Lobenstein und möchte nach dem Abitur in die Landwirtschaft/konkret dort in den Bereich Pflanzenproduktion. Vater und Sohn informierten sich bei Ausbildungsberaterin Heike Grau unter anderem auch über die Möglichkeiten eines dualen Studiums.

Sie unterstrich im Anschluss auf Nachfrage, dass es bei dieser Berufsgruppe im Saale-Orla-Kreis eigentlich ganz gut aussieht. „Bei den Land- und Tierwirten haben wir recht ansprechende Ausbildungszahlen. Was hinterher hinkt, sind die Gärtner. Ich denke aber, das hängt einfach damit zusammen, dass der Produktionsgartenbau ganz viel Konkurrenz hat durch Discounter und Baumärkte.“ Weiter war zu erfahren, dass es für Jugendliche mit dem Abschluss der 10. Klasse und dem Berufsziel Gärtner nach ihrer Ausbildung auch die Möglichkeit gibt, eine Fachschule für Gartenbau zu besuchen - in Thüringen ist diese in Erfurt beheimatet.

Insgesamt 14 Positionen fand der Interessierte auf einem Info-Blatt zu den „Grünen Berufen“. Dazu gab es jeweils die wichtigsten Ausbildungsinhalte, Fachrichtungen/Spezialisierungen, die Anzahl der Betriebe im Freistaat sowie eine Angabe zu den schulischen Voraussetzungen. Ganz oben im Ranking stehen klar Land- und Tierwirt - aufgeführt waren aber ebenso solche „Exoten“ wie Pferdewirt/in, Winzer/in oder Hauswirtschafter/in. Sollte sich jemand abseits von Messen und Börsen einmal über „Grüne Berufe“ informieren wollen, ist Heike Grau unter Tel.: 0361/57 392 1250 in Zeulenroda-Triebes erreichbar.

Maßgeblich für das gute Gelingen der Börse am Sonnabend dürfte mit gewesen sein, dass neben den Ausbildern der jeweiligen Unternehmen auch aktuelle Azubis den sich nach Lehrstellen erkundigenden Schülern samt Eltern Rede und Antwort standen. Carola Wunderling von der Agentur für Arbeit bezeichnete sie als „Übersetzer“ für ihre Gegenüber - die sehr gut vermitteln könnten, warum sie sich für eben diese Ausbildung entschieden haben und was denn daran wirklich gut ist. Der 18-jährige Leon Güther und der 16-jährige Daven Triller waren nur zwei von ihnen, sie absolvieren bei Gealan Tanna jeweils eine Ausbildung zum Lagerlogistiker beziehungsweise zum Industriemechaniker.

Wie vielfältig Handwerk heutzutage sein kann, soll hier verdeutlicht werden. Im Vordergrund arbeitet der 17-jährige Anton Kießling, er ist im 2. Lehrjahr seiner Ausbildung zum Zimmermann, an einer Eckverbindung. Jan Blumtritt samt Laptop vom Bildungswerk Bau Hessen-Thüringen aus Gera steht dafür, dass man als Zimmermann auch am Computer fit sein muss. Dritter im Bunde ist Gunter Beyer, der Senior-Chef der Beyer Ingenieur-Holzbau GmbH & Co KG Dittersdorf. 
Wie vielfältig Handwerk heutzutage sein kann, soll hier verdeutlicht werden. Im Vordergrund arbeitet der 17-jährige Anton Kießling, er ist im 2. Lehrjahr seiner Ausbildung zum Zimmermann, an einer Eckverbindung. Jan Blumtritt samt Laptop vom Bildungswerk Bau Hessen-Thüringen aus Gera steht dafür, dass man als Zimmermann auch am Computer fit sein muss. Dritter im Bunde ist Gunter Beyer, der Senior-Chef der Beyer Ingenieur-Holzbau GmbH & Co KG Dittersdorf.  © OTZ | Uwe Lange

In Dittersdorf, bei der Beyer Ingenieur-Holzbau GmbH & Co KG, steht der 17-jährige Anton Kießling im 2. Lehrjahr seiner Ausbildung zum Zimmermann. Der zukünftige Bauhandwerker war im AWZ bei praktischer Tätigkeit zu erleben, arbeitete an einer sogenannten Eckverbindung. „Zu diesem Beruf kam ich über meinen Vater, wir haben zu Hause eine Holzwerkstatt...“, merkte er an. Seine überbetriebliche Ausbildung und die Berufsschule absolviert er in Gera. „Im 1. Lehrjahr ist man fast nur in der Schule, sehr wenig im Betrieb. Im 2. Lehrjahr gleicht sich das aus und im 3. Lehrjahr dominiert die Praxis“, erklärte der junge Mann.

Mercer Rosenthal hat gegenwärtig 22 Azubis und Mercer Timber Products in Friesau 10. Ins Gespräch kommen konnte man hier unter anderem mit Kevin Danziger aus Pottiga, der in einer dreijährigen Ausbildung zum Papiertechnologen steht. Er begleitet dabei faktischen den Herstellungsprozess vom Holz zum Zellstoff. Manuela Sämisch, Leiterin Personalwesen, verwies hier unter anderem auf die „Nacht der Ausbildung“ am 29. November bei Mercer. Zentraler Info-Punkt ist das Museum am Zellstoffwerk, von hier aus starten Führungen. Nach Friesau gibt es Shuttle-Verkehr.