Sömmerda. Konzert der Prinzen auf der großen Festivalbühne wird zum Potpourri der Mitsingfreude

Der erste Thüringentag-Tag war ein ganz entspannter – und der Abend mit den „Prinzen“ als musikalischer Auftakt auf der großen Festival-Bühne in der Erfurter Straße wurde keine Ausnahme.

„So viel Spaß für wenig Geld“ möchte man mit den Stars sagen, für die sich Frontmann Sebastian Krumbiegel ausdrücklich dafür bedankte, dass sie als Sachsen zum Tag der Thüringer eingeladen worden waren.

Doch da war kein Fremdeln! Vom ersten Ton an nicht. Wie auch? Das Konzert war ein Heimspiel für „Die Prinzen“. Das Publikum, für die Veranstalter erfreulich zahlreich, war im absoluten Gros mit den Liedern mehr als vertraut, total textsicher und mitsingfreudig. Dabei schaute da, weil noch zu hell, der Mann im Mond aus dem „Schlaflied“ noch gar nicht zu.

Die meisten der sich im Takt wiegenden, tanzenden und ab und an im Rhythmus klatschenden Konzertgänger schwelgten sicher auch in Erinnerungen.

Sie kennen „Die Prinzen“ eine halbe Ewigkeit. „Seit fast 30 Jahren stehen wir auf der Bühne“, betonte Krumbiegel mehrfach. Es ließ sich quasi diskografisch nachverfolgen: Das Programm, gut anderthalb Stunden ohne Pause, ließ nichts aus. Nicht „Küssen verboten“, nicht „Alles nur geklaut“ oder „Schweine“ und auch nicht „Alles mit‘m Mund“. Schon gar nicht „Das Leben ist grausam“, 1991 erster Erfolg der Band. Aber das galt für diesen Abend in Sömmerda gewiss nicht. Schon eher wollten wohl alle zusammen und jeder für sich, ob nun Fan (Zeitzeuge) der ersten prinzlichen Töne oder spätberufener Anhänger, daran glauben, dass stimmt, was schon das Intro beim Bühnenaufgang der Gesangskönner verhieß und später in voller Länge erklang: „Unsre besten Zeiten fangen heute an“.

Ein Konzert, bei dem Seelenmassage inklusive war.

„Es war nicht alles schlecht“, boten oben Sebastian Krumbiegel, Tobias Künzel, Jens Sembdner, Matthias Dietrich, Wolfgang Lenk, Henri Schmidt und Ali Thieme dar und sang unten, vor der Bühne, das Publikum aus vollem Hals mit – auch Ministerpräsident Bodo Ramelow ließ sich mitreißen.

Als kleine Hommage an den Auftrittsort Sömmerda in Thüringen gab es dann noch eine Krumbiegelsche Textvariation bei „Küssen verboten“ – große bratwurstförmige Lippen.

Es war ein großer Spaß.

Beim Hessentag jüngst traten „ZZ Top“ auf. Nach dem Konzert der Rauschebärte des Rock hieß es: „Zu kurz, zu leise“.

Das kann den Prinzen nicht vorgeworfen werden.

Sie wollen gern wiederkommen, haben sie gesagt. Sömmerda müsse man sich merken. Sömmerda rockt ...