Sondershausen. Der Sondershäuser Kutec-Mitgründer Heiner Marx wird heute 70 Jahre alt und möchte die mitteldeutsche Kaliregion modern reaktivieren.

Heiner Marx, Vorstandsvorsitzender der Kutec in Sondershausen, wird heute 70 Jahre alt. Der Unternehmer und gebürtige Saarländer hat eine Vision für eine Jahrhundertaufgabe. Marx möchte die mitteldeutsche Kaliregion „modern reaktivieren“, denn „Nordthüringen braucht wieder Berggeschrei“. Für das Südharz-Revier in Thüringen und dem angrenzenden Sachsen-Anhalt sei das die einzig realistische industrielle Zukunftschance, ist Heiner Marx überzeugt und steht mit dieser Vision nicht allein. Denn in Zukunftsforen in Nordthüringen wurde das Thema einer Reaktivierung des Kalibergbaus in den vergangenen Wochen bereits thematisiert und diskutiert. In der mitteldeutschen Kaliregion schlummern noch riesige Potenziale, die mit Hilfe internationaler Investoren erschlossen werden sollen.

Kali und die Salzgewinnung sind für Heiner Marx längst zum Lebenswerk geworden. Der hatte seine unternehmerische Karriere Anfang der 1980er-Jahre im Saarland mit einem Büro für Technische Mineralogie selbstständig gemacht.

Von der Saarbergwerke AG wurde Heiner Marx nach dem Mauerfall in den Osten geschickt. Hier wurde Marx gefragt, ob er sich vorstellen könnte, die Kaliforschung des ehemaligen DDR-Kombinates Kali in Sondershausen in eine private Forschungs- und Ingenieurgesellschaft zu überführen. Das war ein starkes Angebot, denn das ehemalige Kali-Forschungsinstitut (KFI) der DDR hatte 450 Mitarbeiter gehabt und genoss internationale Anerkennung. 1992 gründete Heiner Marx mit 35 Mitarbeitern die Kali-Umwelttechnik Sondershausen, die 2008 in eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft, die Kutec Salt Technologies, umgewandelt wurde. Bis heute ist die Belegschaft auf über 100 gewachsen, und der Mehrheitsgesellschafter Marx ist stolz darauf, dass sein Unternehmen noch nie rote Zahlen geschrieben hat.

Standen nach der Wende Projekte zur Sanierung von Altbergbaustandorten im Fokus, bietet die Kutec AG heute auch Lösungen auf den Feldern chemisch-physikalische Analytik, der Entsorgung- und Versatztechnik sowie bei Aufbereitungstechnologien für eine Vielzahl von technischen Salzen und Mineralien an. Dabei geht es zunehmend auch um die Gewinnung von Salzen zur Herstellung sogenannter Energiemetalle wie Lithium, Cobalt oder Kupfer.