Weimar. Die Weimarer Galerie Unartig erinnert mit ihrer neuen Ausstellung an den Bauhäusler Erich Borchert

Die tragische Geschichte des Bauhäuslers Erich Wilhelmowitsch Borchert (1907-1944) ruft seit Freitagabend die neue Ausstellung in der Galerie Unartig an der Windischenstraße 15 in Erinnerung. Mit dieser Exposition sind erstmals in Deutschland Kopien aus der Familiensammlung des Malers und Architekten, Aquarelle und Zeichnungen zu sehen. Die Ausstellung wurde von den Teilnehmern des Projekts „100 Jahre Bauhaus – Spuren und Zeugnisse in Russland“ vorbereitet, – von Museion Weimar, der Deutsch-Russischen Freundschaftsgesellschaft in Thüringen und der Maria-Pawlowna-Gesellschaft. Zuvor kamen Nachkommen Borcherts und weitere Gäste aus Russland in der „Galerie „LebensArt am Palais“ zusammen. Das Programm wird heute, Samstag, 10 Uhr, mit einem Symposium in der Hummel-Musikschule fortgesetzt.

Erich Borchert studierte von 1926 bis 1929 am Bauhaus und war Schüler bei Klee, Kandinsky und Feininger. Schon 1928 war er der Kommunistischen Zelle am Bauhaus beigetreten. Nach Abschluss des Studiums ging er als „ausländischer Spezialist“ in die UdSSR und gehörte zu den etwa 30 Bauhäuslern, die sich am dortigen Aufbau des Landes beteiligten. 1942 wurde er verhaftet und wegen erfundener Anklage zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Erich Borchert starb 1944 im Arbeitslager.