Jena. Science City Jena verliert das Spitzenspiel gegen Heidelberg deutlich mit 68:88

Für einen war das Spitzenspiel der 2. Basketball-Bundesliga am Samstagabend zwischen Science City und MLP Academics Heidelberg vorzeitig beendet – Jenas Trainer Frank Menz. Weil der 55-Jährige nach einem unsportlichen Foul des 18-jährigen Vuk Radojicic an einem Spieler der Baden-Württemberger wie ein Rohrspatz auf das Schiedsrichter-Gespann um Dennis Sirowi schimpfte, wurde er der Halle verwiesen.

Und seine Mannschaft musste den Heidelbergern, die ohnehin durch Radojicics Regelverstoß schon zwei Freiwürfe mit anschließendem Ballbesitz hatten, zwei weitere Freiwürfe gewähren. Und der bis dato Tabellendritte versenkte beim bis dato Zweiten alle vier Versuche und zog wieder auf 52:39 davon. Ausgerechnet in einer Phase, in der sich Science City im dritten Viertel gerade anschickte, den Halbzeit-Rückstand zu verkürzen.

Mit Menz verließ die Korbjäger von der Saale vor 2118 Zuschauern scheinbar auch der Glaube an ein Comeback gegen Heidelberg – trotz des Selbstvertrauens wegen der blütenweißen Weste nach fünf Saisonspielen. Und so musste die Mannschaft um Kapitän Dennis Nawrocki im sechsten Spiel die erste Niederlage quittieren. Sie fiel mit 68:88 für den Bundesliga-Absteiger deutlich aus.

Nach der Begegnung war Menz sichtlich gefasster, der Ärger über die Referees aber noch lange nicht verflogen. „Die Linie der Schiedsrichter war für mich eine Katastrophe“, kritisierte er. Seiner Meinung nach wird in der 2. Liga viel zu kleinlich gepfiffen. In der BBL und im Europapokal hätten die Schiedsrichter eine deutlich großzügigere Auslegung. Und seine Spieler seien jedes Mal verunsichert, weil im Spiel das, was im Training erlaubt ist, Foul sei.

Dennoch, das gestand auch der ehemalige Bundestrainer ein: „An den Schiedsrichtern lag es nicht, dass wir verloren haben.“ Heidelberg habe gezeigt, „dass sie ein Stück weiter sind als wir“. Besonders in der Offensive lief der Motor der Baden-Württemberger, die alle Freiwürfe und 46 Prozent ihrer Distanzwürfe trafen. Und die sonst so gute Jenaer Defensive fand kein Mittel gegen die Mannschaft von Trainer Branislav Ignjatovic.

Der erste Rückschlag der Saison sei für Jena jedenfalls „kein Drama“, versicherte Menz. Das Konzept, auf junge deutsche Spieler zu setzen, ziehe in der 2. Liga mit hochkarätig besetzten Teams eben auch die Gefahr von Niederlagen nach sich. Wichtig sei, „dass wir den Kopf nicht in den Sand stecken“. Und dass seine Mannschaft aus der Pleite die richtigen Schlüsse ziehe und sich verbessere.