Jurmala. WM-Silber war eine Überraschung, nun will das Beach-Nationalteam Thole/Wickler bei der EM vorn mitmischen. Ludwig/Kozuch und Bieneck/Schneider sind schon im Achtelfinale. Von vier positiven Corona-Tests sind deutsche Teams nicht betroffen.

Der EM-Auftakt wurde für Julius Thole und Clemens Wickler zum lockeren Aufgalopp.

"Unser Taktik ist aufgegangen", sagte der 25 Jahre alte Abwehrspieler Wickler. Und der 2,06 Meter große Block-Spezialist Thole dachte sofort an die nächsten Aufgaben am lettischen Ostseestrand: "Das kann so weitergehen." Das Hamburger Duo will bei der Beachvolleyball-EM in Jurmala den überraschenden zweiten Platz bei der Heim-WM vor einem Jahr unbedingt bestätigten.

Das deutliche 2:0 (21:11, 20:12) gegen das Gastgeber-Duo Aleksandrs Solovejs und Mihails Samoilovs ist zwar noch kein Maßstab. Aber mit einem weiteren Sieg können Thole/Wickler nun gleich am Donnerstag den Einzug ins Achtelfinale klarmachen. Nach dem Gewinn der nationalen Meisterschaft Anfang des Monats in Timmendorfer Strand sind die an Position drei gesetzte Deutschen auch bei der EM sofort im Rhythmus.

Die EM läuft mit einem ausgefeilten Hygiene- und Sicherheitskonzept, "das wir als notwendig ansehen und das dafür sorgt, dass wir uns sicher fühlen", erklärte Thole: "Wir sind abgeschottet von allem." Schon vor dem Start waren vier Corona-Tests positiv. Betroffen sind Athleten aus Österreich, der Ukraine und Russland, teilte der lettische Volleyballverband mit. Die positiv getesteten Athleten seien isoliert worden und werden von ihren Verbänden betreut. Die betroffenen Teams wurden nicht für die EM zugelassen.

Für drei deutsche Herren-Duos wurde der Auftakt zum Fehlstart. Nils Ehlers und Interimspartner Simon Pfretzschner verloren gegen die Norweger Hendrik Mol und Mathias Berntsen mit 0:2. Armin Dollinger und Sven Winter unterlagen den Schweizern Adrian Heidrich und Mirco Gerson mit 1:2. Philipp Arne Bergmann und Lukas Pfretzschner mussten sich den Russen Nikita Liamin und Taras Mijskiw ebenfalls mit 1:2 beugen. Insgesamt werden bei der EM 200 000 Euro Preisgeld vergeben. Die neuen EM-Titelträger werden mit 20 000 Euro pro Team belohnt.

Bei den Frauen zogen Olympiasiegerin Laura Ludwig und Margareta Kozuch sowie Victoria Bieneck und Isabel Schneider (alle Hamburg) direkt ins Achtelfinale ein. Ludwig/Kozuch überzeugten beim 2:0 (21:12, 21:12) gegen die Tschechinnen Michaela Kubickova und Michala Kvapilová. Bieneck/Schneider überraschten die an Position drei gesetzten Schweizerinnen Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré mit einem 2:1 (21:17, 22:24, 15:10). Die deutschen Meisterinnen Sandra Ittlinger und Chantal Laboureur (Berlin/Stuttgart) sowie Kim Behrens und Cinja Tillmann (Münster) erhielten sich mit 2:0-Siegen ihre Chance auf die Runde der letzten 16.

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