Doha. In der deutschen WM-Gruppe hat Spanien souverän seinen Auftakt gemeistert: Beim 7:0 ließ der nächste DFB-Gegner Costa Rica keine Chance.

Vor dem Turnierstart wurde noch gerätselt, wie stark die spanische Nationalmannschaft sein würde. Am Mittwoch verdeutlichte sie, dass sie in der Lage ist, weit zu kommen bei der Weltmeisterschaft 2022. Spanien bezwang Costa Rica in seinem ersten Gruppenspiel deutlich mit 7:0 (3:0) und beglückte die Fans im Al-Thumama-Stadion in Doha mit einer Darbietung, die ein wenig an die große Ära von 2008 bis 2012 erinnerte. Damals dominierte das Land aus dem Süden Europas jeden Gegner. Dani Olmo (11.), Marco Asensio (21.), Ferran Torres (31./54.), Gavi (75.), Carlos Soler (90.) und Alvaro Morata (90.+2) hießen die Torschützen vor 40.023 Fans. Deutschland dürfte gewarnt sein; am kommenden Sonntag (20 Uhr deutscher Zeit/ZDF) kommt es zum Aufeinandertreffen der beiden großen Nationen im Fußball.

Spanien lässt Costa Rica keine Zeit zum Durchpusten

Im spanischen Kader tummeln sich die jungen Hochbegabten, Trainer Luis Enrique setzte diesmal unter anderem auf Pedri (19) und Gavi (18) vom FC Barcelona. Dazu mischte in der Offensive ein Bekannter aus der Bundesliga mit: Dani Olmo von RB Leipzig. Der ewige Sergio Busquets, Weltmeister von 2010, sollte den Takt im Mittelfeld bestimmen.

Aber es war Olmo, die Nummer 21, der schon früh nur knapp das Tor verfehlte. Pedri ließ den Ball über die Abwehr zu seinem Mitspieler schweben, Olmos Direktabnahme flog jedoch weit links am Tor vorbei (5.). Schöner Angriff, schwacher Abschluss. Weiter ging es, wieder tänzelte Pedri über den Rasen, passte auf Marco Asensio. Diesmal rauschte der Ball deutlich knapper rechts vorbei (8.). Spanien ließ dem Außenseiter in der deutschen Gruppe keine Zeit, um einmal durchzupusten. Costa Rica hat gerade einmal fünf Millionen Einwohner und bei weitem nicht so viel Talent wie die spanische Nationalmannschaft.

Torwart Navas immer wieder überwunden

Die nächste künstlerische Darbietung folgte in der elften Minute. Nun hob Gavi einen Pass gefühlvoll in den Sechzehnmeterraum. Olmo nutzte seinen rechten Fuß, um den Ball bei seiner Körperdrehung um die eigene Achse mitzunehmen. Ein Lupfer über Torhüter Keylor Navas, schon stand es 1:0. Fußball kann schön sein.

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Und Spanien verzückte einfach weiter. Busquets fand Jordi Alba auf der linken Seite, der 33-Jährige warte ein wenig, flankte dann auf Asensio. Dessen Schuss landete in der rechten Ecke, Torhüter Navas hatte noch eine Hand am Ball, verhindern konnte er das zweite spanische Tor jedoch nicht mehr (21.). Den Costa-Ricanern blieb nur eine Statistenrolle, das alles ging zu schnell.

Vor allem Jordi Alba fand immer mehr gefallen an diesem Spiel. Der Linksverteidiger tunnelte in der 29. Minute Alonso Martinez, die Fans seufzten vor Begeisterung. Nur zwei Minuten später nutzte Alba einen leichten Tritt von Oscar Duarte, um sich auf den Rasen fallenzulassen. Strafstoß, ein Fall für Ferran Torres. Der 22-Jährige stoppte kurz ab, sah, dass sich Torhüter Navas bereits in die rechte Ecke schmiss, und schoss locker in die Mitte.

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Zweite Halbzeit, ein ähnliches Bild: Spanien hatte mehr Ballbesitz, klügere Idee, den größeren Spielwitz. Gavi passte in der 54. Minute auf Torres, dieser behauptete sich am gegnerischen Fünfmeterraum. Eine Drehung, ein Schuss: 4:0. Trainer Enrique konnte jetzt schon damit anfangen, seine Spieler zu schonen (auch kein gutes Zeichen für Deutschland). Doppeltorschütze Torres verließ den Platz, Alvaro Morata wurde eingewechselt (57.). Auch Pedri bekam eine Pause, Carlos Soler kam für ihn. Nur fünf Minuten später setzten sich Jordi Alba und Kapitän Sergio Busquets auf die Bank, Alejandro Balde und Koke durften noch etwas Werbung für sich betreiben.

Entscheidung in WM-Gruppe E bereits am Sonntag

Fast hätte Morata getroffen, sein Schuss klatschte an das rechte Außennetz (63.). Spanien aber ließ es nun mit der sicheren Führung etwas ruhiger angehen, ruhte sich aus für Deutschland. Der starke Marco Asensio wurde für Nico Williams ausgewechselt (69.). Dann aber stürmte noch einmal Gavi in den gegnerischen Sechzehnmeterraum, nutzte seinen rechten Außenrist, um den Ball nach einer Flanke von Morata in die rechte Ecke zu drücken (75.). Und auch Soler (90.) und Morata (90.+2) trafen noch einmal.

Am Sonntag könnte sich in der Gruppe E bereits entscheiden, wer sich für das Achtelfinale qualifiziert. Spanien müsste dafür gegen Deutschland gewinnen und Japan bereits einige Stunden zuvor Costa Rica schlagen. Die deutsche Nationalmannschaft wird sich deutlich steigern müssen, um gegen diese spanische Mannschaft zu bestehen.

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Die Startaufstellung

Spanien: 23 Unai Simon - 2 Azpilicueta, 16 Rodrigo, 24 Laporte, 18 Jordi Alba - 5 Sergio - 9 Gavi, 26 Pedri - 11 Ferran, 10 M. Asensio, 21 Olmo. - Trainer: Enrique

Costa Rica: 1 K. Navas - 16 C. Martinez, 4 K. Fuller, 6 O. Duarte, 15 F. Calvo, 8 B. Oviedo - 12 J. Campbell, 5 C. Borges, 17 Y. Tejeda, 9 J. Bennette - 7 A. Contreras. - Trainer: Suarez

Schiedsrichter: Mohammed Abdulla (Vereinigte Arabische Emirate)

Zuschauer: 40.000 (in Doha)