Doha. Kurz vor dem Anpfiff des WM-Spiels gegen Japan protestierte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Sie hatte sich zum Teamfoto aufgestellt.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft reagierte kurz vor dem Anpfiff des WM-Spiels gegen Japan auf die Diskussionen um die One-Love-Kapitänsbinde. Während sich die elf Spieler zum obligatorischen Teamfoto aufstellten, hielten sie sich den Mund zu.

Die Botschaft dieser Geste ist klar: Die Nationalspieler wollten auf das Verbot der One-Love-Binde durch die Fifa hinweisen. Mit dieser Binde wollten einige europäische Verbände für Diversität, Menschenrechte und Toleranz in Katar werben. DFB-Kapitän Manuel Neuer trug nun, wie es in den Regeln vorgeschrieben ist, eine von der Fifa gestellte Binde. Die Fifa hatte den europäischen Nationen, deren Kapitäne die bunte Armbinde tragen wollten, mit Sanktionen gedroht, die möglicherweise über eine Gelbe Karte für den Kapitän hinausgehen.

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Kurz nach dem Anpfiff reagierte der DFB in den Sozialen Netzwerken mit einem Statement: "Wir wollten mit unserer Kapitänsbinde ein Zeichen setzen für Werte, die wir in der Nationalmannschaft leben: Vielfalt und gegenseitiger Respekt. Gemeinsam mit anderen Nationen laut sein. Es geht dabei nicht um eine politische Botschaft: Menschenrechte sind nicht verhandelbar. Das sollte selbstverständlich sein. Ist es aber leider immer noch nicht. Deshalb ist uns diese Botschaft so wichtig. Uns die Binde zu verbinden, ist wie den Mund zu verbieten. Unsere Haltung steht."

Stiller Protest der Nationalspieler.
Stiller Protest der Nationalspieler. © afp

Deutschland verliert gegen Japan: Alle News zum Spiel

Die vielen kritischen Reaktionen aus Deutschland hätten die Spieler sehr beschäftigt, berichtete DFB-Manager Oliver Bierhoff vor dem Spiel. Schließlich sei man das Thema „schon vor einem Jahr sehr ernsthaft angegangen“, betonte Bierhoff. Es habe vor der WM in Katar Gespräche mit Menschenrechtsorganisationen und Betroffenen gegeben, zudem sei ein Symposium veranstaltet und eine Million Euro für die Nepal-Hilfe gespendet worden. Dass die Fifa die Aktion für eine gute Sache unterbunden habe, sei „ein herber Schlag“ gewesen.

Der kritisierte Fifa-Präsident Gianni Infantino zählte am Mittwoch zu den Ehrengästen beim ersten WM-Spiel Deutschlands. DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte die Fifa heftig kritisiert. (aer/mit dpa)

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