Landsberg. Am Dienstag treffen sich Vertreter der Fußball-Drittligisten und der Viertligaclubs aus dem Norden, Nordosten und Bayern, um eine geplante Reform zu besprechen.

Die geplante Reform der Fußball-Regionalliga sorgt seit Monaten für Unmut. Am Dienstag beschäftigen sich Vertreter der Drittligisten sowie der Regionalligavereine aus dem Norden, Nordosten und Bayern auf einem gemeinsamen Treffen in Landsberg/Peißen in Sachsen-Anhalt mit dem heiklen Thema. Unsere Zeitung beantwortet die wichtigsten Fragen dazu.

Wie gliedert sich die Fußball-Regionalliga in der aktuellen Situation?

Seit der Einführung der 3. Liga zur Saison 2008/09 ist die Regionalliga die vierthöchste Spielklasse im deutschen Fußball. Seit 2012 wird in fünf Staffeln gespielt: Nord, Nordost, West, Südwest und Bayern.

Wie sieht momentan die Aufstiegsregelung in die 3. Liga aus?

Bis zum Ende der vergangenen Saison gab es drei Aufsteiger, die in Playoff-Spielen zwischen den fünf Staffelsiegern und dem Zweiten aus dem Südwesten ermittelt wurden. Um künftig allen Staffelsiegern den Aufstieg zu garantieren, soll die Anzahl der Drittliga-Absteiger von drei auf vier erhöht und die Anzahl der Regionalligen von fünf auf vier reduziert werden. Die erhöhte Zahl der Absteiger gilt als Übergangslösung bereits für diese und die nächste Saison, in der drei Staffel-Erste aus der Regionalliga direkt aufsteigen und die übrigen zwei in Hin- und Rückspielen den vierten Aufsteiger ermitteln.

Welche Lösungsansätze werden aktuell diskutiert?

Die vom Deutschen Fußball-Bund favorisierte Variante: Der Nordosten wird geteilt, Thüringen und Sachsen würden der Regionalliga Bayern zugeordnet und der restliche Bereich des Nordostens mit der jetzigen Nord-Staffel zusammengelegt. Die Drittligisten haben sich mit einer Gegenstimme von Energie Cottbus für dieses Modell ausgesprochen. In den drei betroffenen Regionalligen ist der Widerstand allerdings enorm. „Wenn die Nordost-Staffel aufgelöst werden sollte, wäre das eine Katastrophe“, sagte Volkhardt Kramer, Manager des VfB Auerbach.

Sein Alternativ-Vorschlag: Die Regionalligen Nord, Nordost und Bayern bleiben bestehen. Durch das rotierende System aus drei Meistern werden weiterhin zwei Aufsteiger ermittelt. Die jeweiligen Staffelsieger würden immer im Wechsel aufsteigen, die jeweils anderen beiden Meister eine Relegation ausspielen.

Nord-Regionalligist VfB Lübeck bringt eine dritte Alternative ins Spiel. „Wir sind der Überzeugung, dass derzeit nur eine Aufstockung der 3. Liga auf 22 Teams mit dann fünf Absteigern und unter Beibehaltung von fünf Regionalligen die Lösung der meisten Probleme ist.“

Gegen diesen Lösungsansatz hatten sich die Drittligisten lange gewehrt. Doch plötzlich zeigen sie ein Entgegenkommen. „Es ist sicherlich ein Szenario, dass machbar wäre und ich denke, dass es auch in der Gestaltungsform der dritten Liga umsetzbar sein könnte. Es gibt allerdings aus unserer Sicht zwei, drei Punkte, die man da kritisch beäugen müsste“, hatte Tobias Leege, Vorstandssprecher des FSV Zwickau, gesagt. So fürchtet Leege bei fünf Absteigern unter anderem mangelnde Planungssicherheit und ein Wettrüsten um den Klassenerhalt.

Was passiert, wenn es zu keiner einvernehmlichen Lösung kommt?

Die Entscheidung würde dann möglicherweise durch den DFB erfolgen. Eine Reform soll spätestens beim DFB-Bundestag am 27. September verabschiedet werden.