Seoul/Ulsan. Zwei Tore von Stürmerstar Heung-Min Son ließen die südkoreanischen Fans früh jubeln. Doch am Ende reichte es beim Einstand von Jürgen Klinsmann als Trainer nicht zum Sieg.

Der ehemalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann hat bei seinem Debüt als neuer Chefcoach der südkoreanischen Fußball-Nationalmannschaft einen Sieg verpasst.

Die Südkoreaner kamen vor rund 36.000 Fans im ausverkauften WM-Stadion der südöstlichen Hafenstadt Ulsan gegen Kolumbien nicht über ein 2:2 (2:0) hinaus. Der 58-Jährige zeigte sich nach dem Unentschieden trotzdem zufrieden.

Seine Mannschaft habe von Beginn an hohes Tempo spielen und sich Chancen erarbeiten wollen, sagte Klinsmann laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap. Der Aggressivität der Kolumbianer hätten seine Spieler standhalten können. „Es hat mich sehr gefreut, wie wir unsere Ideen taktisch umgesetzt haben.“

Heung-Min Son trifft doppelt

Südkoreas Stürmerstar und Mannschaftskapitän Heung-Min Son brachte den WM-Vierten von 2002 mit einem Doppelpack (10. Minute/45.+2) in Führung. Der frühere Bayern-Profi James Rodríguez (46.) und Jorge Carrascal (49.) glichen für die Südamerikaner kurz nach dem Seitenwechsel aus. Im nächsten Match trifft Südkorea am Dienstag in Seoul auf den zweimaligen Weltmeister Uruguay.

Klinsmann war am 8. März in Südkorea eingetroffen. Vor seinem ersten Match hatte er nur vier Tage Zeit, mit der Mannschaft zu trainieren. In den wenigen Tagen habe er viele gute Dinge gesehen, sagte er. Dafür sei das Match „sehr gut“ gewesen. „Wir ließen direkt nach der Halbzeit zwei Tore zu, vielleicht fehlte die Konzentration.“

Ein besonderes Lob machte Klinsmann Mannschaftskapitän Son, der aktuell für Tottenham Hotspur in der englischen Premier League spielt. „Er hat ein fantastisches Spiel gemacht“, sagte Klinsmann, der in seiner aktiven Zeit selbst einmal für Tottenham gespielt hatte.

Der südkoreanische Fußballverband (KFA) hatte das Engagement von Klinsmann Ende Februar bekannt gegeben. Der frühere deutsche Nationalspieler, der die Nachfolge des Portugiesen Paulo Bento antrat, hat einen Vertrag bis zum WM-Finale 2026.

Für Klinsmann ist es der dritte Job als Nationaltrainer. Von Sommer 2004 bis Sommer 2006 betreute er das deutsche Nationalteam. Zwischen Juli 2011 und November 2016 war er Nationalcoach der USA.