Mailand.

Trotz einer starken Saison und dem zweiten Platz in der italienischen Fußball-Meisterschaft droht Inter Mailands Trainer Antonio Conte, den Verein zu verlassen.

Der Coach hatte die Clubbosse heftig attackiert und zu wenig Rückendeckung beklagt. Deshalb spekulierten Medien, dass sich die Mailänder die Schimpftirade ihres Coaches nicht gefallen lassen und nach Saisonende womöglich von Conte trennen könnten. Zuvor steht für die Nerazzurri aber noch die entscheidende Phase der Europa League an: Am Mittwoch trifft Inter im Achtelfinale in Gelsenkirchen auf den FC Getafe.

"Meine Arbeit und die meiner Spieler werden nicht honoriert", hatte Conte (51) nach dem 2:0 bei Atalanta Bergamo geschimpft, das den Mailändern den zweiten Tabellenplatz hinter Serienmeister Juventus Turin bescherte. "Es gab völlig unbegründete Angriffe gegen Inter und gegen mich. Und dabei gab es kaum Unterstützung des Vereins."

Der ehemalige Nationaltrainer ergänzte in Richtung des chinesischen Clubchefs Steven Zhang: "Wir müssen eine gemeinsame Wellenlänge finden, ich muss mit dem Präsidenten reden, der in China ist. Mir gefällt nicht, wenn jemand auf den Zug aufspringt. Man muss immer da sein, aber die ganze Scheiße haben nur wir abbekommen."

"Der "lange Abschied" von Antonio Conte hat begonnen", schrieb der "Corriere dello Sport". "Die Seiten sind im Moment weit voneinander entfernt, es sieht sehr nach Trennung aus", hieß es bei der "Gazzetta dello Sport". Spekuliert wird, dass Inter den ehemaligen Juventus-Erfolgscoach Massimiliano Allegri (52) im Falle einer Trennung von Conte anheuern dürfte.

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