München. Achtung, Dortmund - die Bayern kommen! Die Münchener zeigten in der Champions League gegen Viktoria Pilsen eine Gala-Vorstellung.

Rekordmeister Bayern München hat in der Champions League das Achtelfinale klar im Visier. Vier Tage vor dem Bundesliga-Klassiker bei Borussia Dortmund besiegte die Mannschaft von Julian Nagelsmann den überforderten tschechischen Titelträger Viktoria Pilsen mit 5:0 (3:0) und führt die Tabelle in Gruppe C mit der Maximalausbeute von neun Punkten an.

Viktoria Pilsen nur ein Sparringspartner

Die plötzlich wieder gnadenlos effizienten Münchner mit Doppelpacker Leroy Sane ließen Sparringspartner Viktoria Pilsen nicht den Hauch einer Chance. Das klare Signal an die Borussia: Wir sind bereit für den Kracher am Samstag!

Sane (7./50.), Serge Gnabry (13.) und der wiedererstarkte Sadio Mane (21.) mit seinem ersten Tor in der Königsklasse für den deutschen Rekordmeister machten früh alles klar. Auch der eingewechselte Eric Maxim Choupo-Moting (59.) traf noch für die Bayern, die mit neun Punkten souverän auf Achtelfinalkurs steuern. Für den höchsten Champions-League-Sieg (je 7:0 gegen Basel 2012 und Donezk 2015) reichte es aber nicht ganz.

31 Gruppenspiele ohne Niederlage: Rekord

Der Rekord von jetzt 31 Gruppenspielen ohne Niederlage geriet gegen den seltsam körperlosen tschechischen Meister jedoch nie in Gefahr. Stattdessen stießen die Bayern gierig in die vielen sich bietenden Lücken und zeigten großen Hunger im Abschluss - es war ein Klassenunterschied.

Nagelsmann gestand vor der Partie bei DAZN, dass der Klassiker in seinen Startelf-Gedanken eine wichtige Rolle spielte. „Wenn ich zu viel rotiere, ist der Nachteil, dass zu viele Spieler auf einer anderen Position spielen als gegen Dortmund. Es geht darum, den Rhythmus zu behalten.“

FC Bayern schießt sich gegen Bayer Leverkusen aus der Krise

Und so wechselte er nach dem Brustlöser gegen Leverkusen „nur“ vier Mal. Neuzugang Ryan Gravenberch durfte als Ersatz des wie Thomas Müller an Corona erkrankten Joshua Kimmich erst zum zweiten Mal beginnen. „Er hat für seine Fähigkeiten zu wenig gespielt“, sagte Nagelsmann über den Niederländer, der seine Chance nutzte.

Duo Jamal Musiala und Leroy Sane überzeugt

Wie gegen Bayer (4:0) war es das Duo Jamal Musiala und Sane, das für den Dosenöffner sorgte. Auf Zuspiel des Youngsters setzte sich Letzterer gegen die halbe Pilsen-Abwehr durch und knallte den Ball in den Torwinkel. Sane gelang damit etwas, was zuvor nur Robert Lewandowski (2019 und 2021) im Bayern-Trikot geschafft hatte: Tore in jedem der ersten drei Gruppenspiele.

FC Bayern plagen nach der Erleichterung neue Probleme

Zauberfüßchen Musiala leitete auch das 2:0 ein, das der in die Anfangsformation rotierte Leon Goretzka vorbereitete. Dann bewies Mane, dass sein Treffer gegen Leverkusen wirklich eine Befreiung war: Nach einem Einwurf lupfte er den Ball über sich und einen Gegenspieler, tunnelte den nächsten und schloss sein Traum-Solo selbst zum 3:0 ab. Der Videobeweis verhinderte zunächst das 4:0 durch Musiala, weil Assistent Mane knapp im Abseits gestanden hatte (36.).

Sanes zweitem Treffer ging ein Traumpass von Mane voraus, Goretzka legte das 5:0 auf. Nagelsmann nutzte die zweite Hälfte, um weiteren Edeljokern Einsatzzeit zu geben - und einige Stars für den BVB zu schonen. (sid)