Gera. 7500 Geraer werden von der Stadt angeschrieben und gebeten, bis 1. Juni mitzumachen. Ziel sind Daten für den Sportentwicklungsplan 2030

Ob jung oder alt, sportlich oder nicht – über 7500 Geraer werden in den nächsten Tagen Post aus dem Rathaus, unterschrieben vom Oberbürgermeister, bekommen. Jene Geraer können mit ihren Antworten auf einem mehrseitigen Fragebogen maßgeblich Einfluss auf die zukünftige Entwicklung des Sports in der Stadt nehmen. Ausgewählt nach wissenschaftlichen Methoden sollen die Befragten ein repräsentatives Bild über das Sportverhalten in der Stadt, aber auch über die Wünsche und Verbesserungsvorschläge an die Geraer Sportlandschaft liefern.

„Es ist ganz wichtig, dass möglichst viele Angeschriebene auch mitmachen, um eine breite Datengrundlage für künftige Entscheidungen zu bekommen“, sagte gestern Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos). „Es wird natürlich anonym ausgewertet und die ausgefüllten Fragebögen können kostenfrei zurückgeschickt werden“, ergänzt Michael Basuhn vom Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (Inspo).

Das Institut konnte dank Fördermitteln von 30.000 Euro des Landes von der Stadt mit dem Sportentwicklungsplan Gera 2030 beauftragt werden. Die Sportumfrage, die unter einem „weiten Sportbegriff auch die regelmäßige Bewegung und das Thema Gesundheit mit betrachtet“, ist ein Teil des Beteiligungsverfahrens zu Beginn des etwa anderthalbjährigen Prozesses.

Neben den 7500 Geraern werden außerdem Befragungen der Vorstände von Geraer Sportvereinen sowie Geraer Schulen durchgeführt. Zusätzlich zu den Befragungen wird es Workshops zur Vernetzung und zum Austausch geben. Mit einem solchen mit Vertretern aus Politik, Vereinen und Verbänden wurde gestern Abend auch offiziell der Startschuss für die neue Sportentwicklungsplanung gegeben.

Neben dem so ermittelten Bedarf wird es eine Bestandsanalyse geben, sagt Basuhn. Dabei werden zum einen bestehende Daten zusammengetragen, zum anderen die 88 kommunalen Sportstätten – einschließlich Schulsportanlagen und Schulfreianlagen – begangen und bewertet. Letzteres auch hinsichtlich ihres Sanierungsbedarfes. „Dabei spielt auch eine Rolle, ob und wie sie sich perspektivisch multifunktional erweitern, weiterentwickeln lassen“, sagt Basuhn. Ziel ist es, der Stadt Handlungsempfehlungen zur bedarfsgerechten Versorgung der Geraer mit Sportangeboten und Sportstätten an die Hand zu geben. So gibt es in der Bürgerbefragung auch einen Punkt, wo gegebenenfalls schmerzlich vermisste Sportstätten angekreuzt werden können, Stichwort: Freibad.

Zunächst ist aber wichtig, dass die Geraer, die für die Befragung ausgewählt wurden, auch mitmachen. „Es ist tatsächlich eine Chance, die so häufig nicht da ist“, sagt Michael Basuhn. Die letzte Sportentwicklungsplanung mit Befragung in Gera ist schon wieder über zehn Jahre her. In der Stadtverwaltung leitet Leif Pöhnitzsch das Projekt Sportentwicklung.

Kontakt über E-Mail: sportentwicklung@gera.de