Frankfurt/Main. Der Deutsche Fußball-Bund hat neue Aufwandsentschädigungen festgelegt. Auch der Präsident des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes verdient kräftig mit.

Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes soll künftig üppige Aufwandsentschädigungen erhalten. Demnach bekommt Präsident Fritz Keller künftig 246.000 Euro pro Jahr. An den Schatzmeister, derzeit Stephan Osnabrügge, gehen 166.800 Euro pro Jahr. Der erste Vizepräsident Regional- und Landesverbände, Rainer Koch, erhält 144.000 Euro Aufwandsentschädigung.

So viel Geld verdienen die Präsidiumsmitglieder beim DFB

Der erste Vizepräsident Liga, Peter Peters, wird mit 78.000 Euro pro Jahr vergütet. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der DFL, Christian Seifert, bekommt neben seinem Managergehalt bei der DFL eine Aufwandsentschädigung von 63.600 Euro vom DFB. Die Mitglieder des Präsidialausschusses können laut DFB zusätzlich zu diesen Aufwandsentschädigungen keinen Verdienstausfall geltend machen. Diese Möglichkeit bestehe nur für die weiteren stimmberechtigten Mitglieder des DFB-Präsidiums, die eine jährliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 51.600 Euro erhalten. Dazu gehört auch Edgar Bugar, der Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbandes. Die Beträge sind jeweils Bruttozahlungen und müssen von den Funktionären versteuert werden.

Bisher haben alle Präsidiumsmitglieder eine Aufwandsentschädigung von 3600 Euro zuzüglich nachgewiesenem Verdienstausfall pro Monat bekommen, der Präsident 7200 Euro zuzüglich nachgewiesenem Verdienstausfall pro Monat. Diese Beträge hatte der DFB seit 2006 nicht mehr angepasst. Die Aufgaben und Verantwortung des Präsidenten und der Präsidiumsmitglieder sowie deren zeitliche Inanspruchnahme seien gestiegen, die Haftungsrisiken der Mitglieder des Präsidialausschusses seien berücksichtigt, teilte der Verband mit.

So kommen die neuen Vergütungen zustande

„Die Einsetzung eines Vergütungs- und Beratungsausschusses war eine der zentralen Bedingungen für meine Kandidatur als DFB-Präsident“, sagt DFB-Präsident Fritz Keller. Dieser Ausschuss legte nun die Vergütungen fest. Als Maßstab galten andere Verbände, aber auch Unternehmen aus dem M-Dax und S-Dax. Jeder wisse, in welchen Dimensionen die Einkünfte gerade im Top-Management liegen können“, sagt der Vorsitzende des Ausschusses, Wolfgang Hotze. „Doch das genau war nicht unser Maßstab, obwohl der DFB-Präsident vom Anforderungsprofil her ein Top-Manager ist.“ Die Rolle des DFB-Präsidenten lasse sich nur schwer vergleichen, schon aufgrund seiner gesellschaftlichen Relevanz und seiner öffentlichen Wahrnehmung.

Für Präsidiumsmitglieder, die zugleich Mitglieder in Gremien der internationalen Verbände FIFA und UEFA sind und von dort Zuwendungen erhalten, gilt eine Deckelung auf insgesamt 246.000 Euro pro Jahr. Die Mitglieder des Präsidialausschusses erklärten zudem einen freiwilligen Verzicht auf zehn Prozent der Aufwandsentschädigung für den Zeitraum der pandemiebedingten Kurzarbeit im DFB.