Doha. Bei der WM 2022 in Katar geht es heute mit dem zweiten Spieltag weiter. Argentinien bangt ums Weiterkommen. Alle Infos im Liveblog.

  • Auch am Freitag blieben die Einschaltquoten bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar hinter den Erwartungen zurück. Nicht einmal fünf Millionen Zuschauer wollten in der ARD das Abendspiel zwischen England und den USA sehen.
  • Nach dem schwachen 1:1 der Niederlande gegen Ecuador am Freitag ist die Stimmung bei der Elftal gedrückt. Bondscoach Louis van Gaal sprach deutliche Worte: Seine Mannschaft müsse sich dringend verbessern. Ecuador war die bessere Mannschaft.
  • Im ersten Spiel des Samstags hat Australien 1:0 gegen Tunesien gewonnen. Die Socceroos wahrten dadurch ihre Chance, das Achtelfinale zu erreichen. Der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert zeigte bei seinem WM-Debüt eine gute Leistung.
  • Polen hat auch dank Robert Lewandowski den ersten Sieg bei der WM geholt. 2:0 hieß es am Ende gegen Saudi-Arabien, der Star-Stürmer bereitete einen Treffer vor und erzielte sein erstes Tor bei einer Weltmeisterschaft.

An diesem Samstag stehen erneut vier Paarungen bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar an. Gruppe C und Gruppe D absolvieren komplett den zweiten Spieltag. Während Weltmeister Frankreich gegen Dänemark schon das Weiterkommen klarmachen könnte, steht Argentinien um Superstar Lionel Messi bereits unter Druck. Nach der 1:2-Auftaktpleite gegen Saudi-Arabien droht das vorzeitige Aus, gegen Mexiko (20 Uhr) muss dringend ein Sieg her. Alle News des Tages gibt es hier in unserem Liveblog.

Toni Kroos beim Deutschland-Spiel gegen Spanien als TV-Experte

20:33 Uhr: Ex-Nationalspieler und Spanien-Legionär Toni Kroos wird das brisante Gruppen-Duell zwischen Deutschland und Spanien bei der Fußball-WM in Katar als TV-Experte begleiten. Kroos (32) ist an diesem Sonntag (20 Uhr deutscher Zeit) bei MagentaTV im Einsatz, wenn die deutsche Mannschaft um den Verbleib bei der Weltmeisterschaft kämpft. Der Mittelfeldspieler war 2014 mit Deutschland in Brasilien Weltmeister geworden und spielt seit achteinhalb Jahren beim spanischen Topclub Real Madrid.

Für Kroos ist es nach Angaben des Bonner Senders der erste Einsatz als Experte. Ebenfalls dabei ist Michael Ballack, der schon seit Beginn des Turniers die Spiele für MagentaTV begleitet.

Nach Sieg gegen Argentinien: Rolls-Royce für Saudi-Spieler

20:32 Uhr: Die Spieler der saudi-arabischen Nationalmannschaft sollen für ihren Sensationssieg gegen Argentinien (2:1) fürstlich entlohnt werden. Wie CNN berichtet, plant Kronprinz Mohammed bin Salman, allen beteiligten Spielern ein Luxusauto der Marke Rolls-Royce zu schenken.

Das entsprechende Modell „Phantom“ hat einen Wert von rund 460.000 Dollar (442.000 Euro). Bin Salman gilt als Fußballfan und hatte den Spielern nach ihrem Sieg persönlich gratuliert.

21. WM-Einsatz: Messi auf einer Stufe mit Maradona

20:20 Uhr: Mit seinem 21. WM-Einsatz hat sich der Argentinier Lionel Messi im Ranking der internationalen Rekordspieler auf Rang vier verbessert und ist mit der Fußball-Legende Diego Maradona gleichgezogen. Im zweiten Gruppenspiel gegen Mexiko stand der Superstar von Paris Saint. Germain in der Startelf. Neben den beiden Argentiniern haben auch Wladyslaw Zmuda (Polen) sowie Uwe Seeler 21 Spiele bei WM-Endrunden absolviert.

Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (150 Einsätze) bleibt in der „ewigen“ Rangliste mit seinen 25 Partien unerreicht. Es folgt WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose (24) vor dem Italiener Paolo Maldini (23).

„One Love“-Surfbrett in Riesenwellen: Steudtner grüßt DFB-Team

17:27 Uhr: Der deutsche Weltrekordhalter Sebastian Steudtner ist mit einem „One Love“-Brett in den Riesenwellen im portugiesischen Nazaré gesurft. Mit dem besonderen Design seines Surfboards wollte der 37-Jährige am Samstag ein Zeichen für Freiheit und Gleichheit setzen, wie er auf Instagram schrieb. Steudtner war mit dem Brett in bis zu 20 Meter hohen Wellen unterwegs. Er wünsche der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für ihr nächstes WM-Spiel in Katar am Sonntag gegen Spanien viel Glück, schrieb er weiter.

Nationalistische Fahne: Fifa ermittelt gegen serbischen Verband

17:25 Uhr: Die Fifa-Disziplinarkommission hat ein Verfahren gegen den serbischen Fußballverband (FSS) eingeleitet. Grund dafür ist eine nationalistische Fahne, die in der Umkleidekabine der Nationalmannschaft bei der WM in Katar aufgehängt und fotografiert worden war. Das gab der Weltverband am Samstag bekannt.

Auf dem Foto, das vor dem ersten Gruppenspiel Serbiens gegen Brasilien am Donnerstag (0:2) aufgenommen worden war und anschließend im Internet kursierte, ist eine Karte zu sehen, auf der auch die Umrisse des Kosovo in serbischen Nationalfarben abgebildet sind. Der kosovarische Fußballverband (FFK) hatte diese „aggressive Aktion gegen die Republik Kosovo“ am Freitag auf Twitter scharf verurteilt und die Fifa zum Handeln aufgefordert. Die Weltmeisterschaft sei ein Ereignis der Freude und Einigkeit, schrieb der Verband: „Sie soll Botschaften der Hoffnung und des Friedens senden und keine des Hasses.“

Der Kosovo, ehemalige Teilregion der Republik Serbien, hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Ein Großteil der Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen erkennt diesen Status an - Serbien dagegen betrachtet den Kosovo als autonome Provinz des Staates.

Polen schlägt Saudi-Arabien: Lewandowski jubelt

16:10 Uhr: Dank des ersten Turniersieges darf Polen bei der Fußball-WM in Katar auf den Einzug ins Achtelfinale hoffen. Das Team um Superstar Robert Lewandowski gewann am Samstag gegen Saudi-Arabien mit 2:0 (1:0). Vor 44 259 Zuschauern in Al-Rajjan erzielten Piotr Zielinski in der 39. Minute und Ex-Bayern-Stürmer Lewandowski (82.) die Treffer für die Polen, die in der Tabelle der Gruppe C mit vier Punkten an Saudi-Arabien (3) vorbeizogen. Letzter Vorrundengegner ist am kommenden Mittwoch der zweimalige Weltmeister Argentinien. Saudi-Arabien trifft dann auf Mexiko.

Sané-Einsatz gegen Spanien weiter offen

14:52 Uhr: Der Einsatz von Offensivspieler Leroy Sané im womöglich entscheidenden WM-Spiel gegen Spanien ist weiterhin offen. Bundestrainer Hansi Flick verwies am Samstagnachmittag in Al-Rajjan auf das Abschlusstraining am Abend auf dem DFB-Trainingsplatz im Norden Katars. „Erfreulich ist schon, dass er mittrainieren kann“, sagte Flick und lobte die Arbeit der medizinischen Abteilung und der Fitnesstrainer.

Wales-Fan stirbt in Katar

14:08 Uhr: Ein Fan der walisischen Nationalmannschaft ist bei der Weltmeisterschaft in Katar gestorben. Dies hat der nationale Verband am Samstag bestätigt, berichteten mehrere britische Medien. Nach Informationen der BBC starb der 62 Jahre alte Mann, der gemeinsam mit seinem Sohn in Katar weilte, am Freitag eines natürlichen Todes. Er sei bei der 0:2-Niederlage von Wales im zweiten WM-Gruppenspiel gegen den Iran aber nicht im Stadion gewesen.

DFB-PK nur mit Flick: DFB droht Fifa-Geldstrafe

13:08 Uhr: Dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) droht eine Geldstrafe durch den Weltverband FIFA. Am Samstag nimmt nur Bundestrainer Hansi Flick an der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Spanien im Medienzentrum in Doha (14.15 Uhr MEZ) teil. Das bestätigte der DFB auf Anfrage.

Laut den Regularien des Weltverbandes sind die WM-Teilnehmer allerdings verpflichtet, eine Pressekonferenz am Vortag einer Begegnung mit dem Chefcoach und einem Spieler abzuhalten. Diese Regel ist in Artikel 44 der Turnierordnung festgehalten, die FIFA demnach auf den Plan gerufen.

Aufgrund der Entfernung des Team-Quartiers ganz im Norden Katars zur Hauptstadt hatte der DFB die Pressekonferenz auf dem Trainingsgelände in Al-Shamal abhalten wollen. Ein entsprechender Vorstoß fand bei der FIFA aber kein Gehör.

So machte sich Flick am Samstag ohne Spieler-Begleitung auf die rund einstündige Fahrt. Danach eilt er dieselbe Strecke wieder zurück, um rechtzeitig zum Abschlusstraining am Abend (17.30 Uhr MEZ) wieder bei der Mannschaft in Al-Shamal zu sein.

Souveräne Leistung von Schiedsrichter Siebert bei WM-Debüt

13:05 Uhr: Der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert hat bei seiner WM-Premiere eine souveräne Leistung gezeigt. Beim 1:0 (1:0)-Sieg von Australien gegen Tunesien hatte der 38-Jährige aus Berlin am Samstag keinerlei Schwierigkeiten mit der Leitung der intensiven Begegnung. „Eine starke Partie des ganzen Schiedsrichter-Teams“, lobte sein Bundesliga-Kollege Patrick Ittrich bei Magenta TV. Aufgrund kleinerer Fouls musste Siebert zwar zahlreiche kurze Unterbrechungen moderieren, wirklich kompliziert wurde es für ihn aber nie. Er ist der einzige deutsche Schiedsrichter, der bei dem Turnier in Katar auf dem Rasen zum Einsatz kommt.

Feuer nahe des WM-Finalstadions unter Kontrolle

11:49 Uhr: Bilder einer schwarzen Rauchsäule in der Nähe des Finalstadions in Lusail haben bei der Fußball-WM in Katar kurzzeitig für Aufsehen gesorgt. Der Brand eines im Bau befindlichen Gebäudes auf der künstlichen Insel Qetaifan sei unter Kontrolle, twitterte das Innenministerium des WM-Gastgebers am Samstagmittag. Verletzte habe es keine gegeben. Das Lusail-Stadion, in dem am 18. Dezember das Endspiel gespielt wird, liegt knapp fünf Kilometer entfernt.

4,85 Millionen Zuschauer sehen Nullnummer zwischen England und USA.

10:20 Uhr: Die TV-WM-Quoten in Deutschland bewegen sich weiterhin auf niedrigem Niveau. Am Freitag erzielte die Nullnummer zwischen England und den USA mit 4,85 Millionen Fußball-Fans die beste Reichweite bei der Live-Übertragung in der ARD. Der Marktanteil belief sich auf 18,6 Prozent.

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Das 17.00-Uhr-Spiel zwischen den Niederlanden und Ecuador (1:1) landete bei einer Quote von 3,87 Millionen (MA: 23,2). Das vorzeitige WM-Vorrunden-Aus von Gastgeber Katar durch das 1:3 gegen Senegal wollten im Ersten ab 14.00 Uhr 2,21 Millionen sehen (MA: 22,6 Prozent). Beim 11.00-Uhr-Match zwischen Wales und Iran (0:2) waren 1,16 Millionen am TV-Gerät (MA: 18,0 Prozent). Immerhin landeten die Quoten aller vier Spiele in den Top Ten der ARD am Freitag.

Saudische Spieler widersprechen Rolls-Royce-Gerüchten

08:55 Uhr: Die Berichte über angebliche Luxusauto-Geschenke an die saudischen Spieler sind laut Stürmer Saleh Alshehri erfunden. „Das ist nicht wahr“, sagte der 29-Jährige vor der WM-Partie gegen Polen an diesem Samstag. „Wir sind hier, um unserem Land zu dienen und unser Bestes zu tun.“

Zuvor war vereinzelt in Medien berichtet worden, der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman habe den Profis für deren völlig überraschenden Auftaktsieg bei der Fußball-WM in Katar gegen Argentinien (2:1) jeweils einen Rolls Royce versprochen. Alshehri wurde gefragt, welche Farbe er sich aussuche.

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Van Gaal schlägt Alarm: "Wir müssen uns verbessern"

08:30 Uhr: Äußerlich ließ sich Louis van Gaal nichts anmerken. Der Bondscoach sprach ruhig und wählte jedes seiner Worte mit Bedacht, doch in ihm muss es gebrodelt haben. „Wenn wir Weltmeister werden wollen, müssen wir uns verbessern“, sagte der niederländische Nationaltrainer, er sei „überhaupt nicht“ zufrieden.

Das 1:1 (1:0) gegen Ecuador drückte beim selbst ernannten Titelkandidaten mächtig auf die Stimmung. 2:14 Torschüsse notierten die Statistiker nach dem schläfrigen Auftritt in Doha. So selten hatte ein europäisches Team bei einer WM seit 1966 nicht mehr aufs Tor geschossen.

WM 2022 in Katar heute: Alle Spiele in der Übersicht

Tunesien - Australien (11.00 Uhr/MagentaTV)

Tunesien setzt wie schon beim Auftakt-Remis gegen Dänemark auf seine Fans, die zahlreich in Katar vertreten sind. Ein Sieg ließe die Nordafrikaner bei ihrer sechsten WM-Teilnahme vom erstmaligen Einzug in die K.o.-Runde träumen. Australien kämpft gegen das vierte Vorrunden-Aus in Serie und muss punkten, um sich noch eine Chance auf das Weiterkommen zu erhalten.

Polen - Saudi-Arabien (14.00 Uhr/ARD und MagentaTV)

Die Polen um ihren Topstürmer Robert Lewandowski sind nach dem sensationellen Auftaktsieg des Rivalen gegen Argentinien gewarnt. Einen ähnlichen Patzer dürfen sie sich nicht erlauben, soll die WM-Reise nicht schon in der Vorrunde enden. Saudi-Arabien kann unbeschwert aufspielen und mit einem weiteren Erfolg bereits die K.o.-Phase erreichen. Das gelang letztmals 1994.

Frankreich - Dänemark (17.00 Uhr/ARD und MagentaTV)

Bei einem Sieg steht Frankreich vorzeitig im Achtelfinale. Entsprechend wird der Weltmeister das Duell mit dem Europameister von 1992 angehen. Offensive ist bei der „Equipe tricoloré“ ohnehin Trumpf, wie das 4:1 zum Auftakt gegen Australien zeigte. Die Dänen brauchen nach der Nullnummer gegen Tunesien noch dringender Punkte, müssen allerdings auf den früheren Bundesligaprofi Thomas Delaney (Knieverletzung) verzichten.

Argentinien - Mexiko (20.00 Uhr/ARD und MagentaTV)

Für die Argentinier um Superstar Lionel Messi ist es ein Endspiel. Eine Niederlage würde das Aus in der Vorrunde und damit die größte WM-Schmach seit 20 Jahren bedeuten. Der Druck ist riesig. Mexiko hat nichts zu verlieren und dürfte durch die Aussicht, den großen Rivalen aus Südamerika nach Hause schicken zu können, zusätzlich motiviert sein. Dazu braucht es nach der Nullnummer gegen Polen aber den ersten Treffer bei dieser WM. (mit dpa/sid)