Essen. Per Mertesacker und Christoph Kramer gehören zu den ZDF-Experten bei der WM. Am Donnerstagmittag diskutierten sie lebhaft.

Ganz am Ende einer hitzigen Diskussion hatten sich Per Mertesacker und Christoph Kramer, 2014 mit Deutschland Weltmeister in Brasilien und inzwischen WM-2022-Experten beim ZDF, wieder lieb. "Es gibt sportliche Faktoren für die Niederlage gegen Japan, das hat Per gerade sehr, sehr gut erklärt", sagte ZDF-Moderator Jochen Breyer. Kramer antwortete: "Wirklich gut." Mertesacker reagierte mit: "Danke." Doch vorausgegangen war ein kleiner Zoff der Experten. Ein Zoff, in dem Kramer ein wenig schmunzelnd Mertesacker zurief: "Schrei mich nicht an."

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Mertesacker, Kramer und Breyer diskutierten zunächst über die Gründe für die deutsche 1:2-Blamage, dann ging es um die schwierige Ausgangsposition für das zweite Gruppenspiel gegen Spanien. Dass die deutschen Spieler zu viel Druck spüren würden, glaubt Kramer zum Beispiel nicht. "Wenn du in der Gruppe weiterkommen willst, ist klar, dass du zwei Siege brauchst. Das sind alles Fußballprofis, die sind ewig im Geschäft. Wenn die eins kennen, dann Druck. Da fällt keiner zusammen oder kann nicht schlafen, weil er Druck hat. Druck sind wir alle immer gewohnt", sagte Kramer.

Dann ergab sich folgender Dialog:

Mertesacker: "Die entscheidende Frage ist: Schaffen wir es über 90 Minuten, diese Disziplin aufrecht zu erhalten. Im Moment haben wir den Nachweis nicht gehabt."

Kramer: "Ich muss ganz ehrlich sagen, ich lasse diese emotionalen Faktoren..."

Mertesacker: "Das sind nicht emotionale Faktoren."

Kramer: "Doch, diese Disziplin, Konzentration..."

Mertesacker etwas lauter: "Defensive Disziplin. Wir haben Prinzipien fallen lassen in den letzten 20 Minuten."

Kramer: "Schrei mich nicht an."

Mertesacker: "Disziplin hat nichts mit Mentalität zu tun. Das sind Prinzipien, die wir nicht eingehalten haben.

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ZDF-Experte Kramer: "Es gibt Wahrheiten zum Spiel"

Kramer: "Das ist in Ordnung. Aber jetzt kommt die ganze Zeit: Konzentration, Überheblichkeit, Gegner nicht ernst genommen, nicht auf Fußball konzentriert, weil wir ein Zeichen gegen die Fifa gesetzt haben. Das ist Quatsch. Es gibt ein paar Wahrheiten zu dem Spiel. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, wenn der Gegner mannorientiert presst. Das ist wichtig."

Mertesacker schaute da geradeaus in die Kamera, schaltete sich nicht mehr in die Diskussion ein. Erst am Schluss, als er nach Kramers Lob "Danke" sagte.

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