Berlin. Ein 40-Jähriger verklagte seine Eltern. Die hatten seine Porno-Sammlung zerstört. Der Vater wollte nur helfen. Streitwert: 75.000 Euro.

Es gibt einige Hobbys, die man als erwachsener Mann pflegen kann. Für einen 40-Jährigen aus Michigan in den USA gehörte offenbar auch das Sammeln erotischer Aufnahmen dazu: Er besaß eine beeindruckende Auswahl an Pornografie. Nichts Illegales, nur handelsübliche Sex-Filme. Gesamtwert seiner Auswahl: nach eigenen Angaben 29.000 Dollar (25.000 Euro).

Das ist deshalb so präzise bemessen worden, weil eben jener 40-Jährige nun vor Gericht gezogen ist. Denn: Seine Eltern haben die wertvolle Sammlung laut Kläger entsorgt. Deshalb klagt der Filmfreund nun gegen seine Erzeuger – und fordert 86.000 Dollar (75.000 Euro) von ihnen.

Porno-Sammlung vernichtet – darum klagt ein Sohn gegen seine Eltern

Nach seiner Scheidung war der 40-Jährige wieder zu seinen Eltern gezogen, das war im Oktober 2016. Zehn Monate später hatte er sein Leben neu organisiert, war wieder ausgezogen. Seine Eltern, so geht aus den Gerichtsdokumenten hervor, die dem TV-Sender Fox vorliegen, hätten ihm seine Besitztümer nachliefern lassen – von Michigan nach Indiana.

Doch als der Mann seine Kisten durchwühlte, bemerkte er, dass seine Porno-Sammlung abhanden gekommen war. Den Dokumenten, über die inzwischen mehrere US-Medien berichten, ist zu entnehmen, dass Mutter und Vater die freizügigen Aufnahmen mutwillig zerstört hatten.

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Porno-Debakel: Vater ging es um die mentale Gesundheit seines Sohnes

Auf Nachfrage des Sohnes an seine Eltern per Mail, warum sie nicht erst einmal mit ihm gesprochen hätten, habe der Vater geantwortet, dass es ihm um die mentale und emotionale Gesundheit des Sohnes gegangen sei. Er hätte dasselbe getan, hätte er Crack oder Kokain gefunden. „Eines Tages wirst du es hoffentlich verstehen.“

Wie Fox berichtet, klage der Sohn deshalb auf eine Summe, die höher als der rein materielle Wert sei, weil es sich um teils seltene Aufnahmen inzwischen geschlossener Studios handele. (ses)