Berlin. Rebecca (15) aus Berlin wird seit über einem halben Jahr vermisst. Nun sucht die Polizei wieder nach ihr. Gibt es nun neue Hinweise?

Seit mehr als sechs Monaten wird die 15-jährige Rebecca aus Berlin vermisst. Nun hat die Polizei jedoch wieder mit einer neuen Suchaktion begonnen.

Mit rund 100 Polizisten und Suchhunden wurde am Dienstag ein Waldgebiet bei Kummersdorf, in der Nähe des Ortes Storkow, durchkämmt. Dabei seien auch Mitglieder der zuständigen Mordkommission, wie ein Polizeisprecher sagte.

Die Suche wurde demnach gegen 17.15 Uhr beendet. Laut Berliner Staatsanwaltschaft sollte sie am Mittwoch fortgesetzt werden. Am Dienstagabend gab es keine Informationen darüber, ob etwas gefunden wurde.

Die aktuelle Suche wurde auf Initiative der Mordkommission gestartet. Ob es neue Hinweise aus der Bevölkerung auf einen bestimmten Ort gibt oder ob sich aus sonstigen Ermittlungen oder Überwachungen des Verdächtigen Indizien ergeben hätten, wollte die Polizei nicht verraten.

Region in Brandenburg schon vorher im Fokus bei Suche nach Rebecca

In einem Waldstück bei Berlin wurde schon im Frühjahr nach der vermissten Rebecca gesucht.
In einem Waldstück bei Berlin wurde schon im Frühjahr nach der vermissten Rebecca gesucht. © ZB | Patrick Pleul

Die Gegend südöstlich von Berlin war schon im Frühjahr im Fokus der Polizei, weil der verdächtige Schwager von Rebecca auf der dort verlaufenden Autobahn A12 Richtung Frankfurt (Oder) am Tag des Verschwindens und dem Abend danach unterwegs gewesen sein soll.

Rebecca wird seit dem 18. Februar vermisst. Polizei und Staatsanwaltschaft nehmen an, dass sie getötet wurde. Mehr als 2000 Hinweise gingen bei der Mordkommission ein. Die Polizei hatte wochenlang Wälder und Seen abgesucht. Eingesetzt wurden spezielle Suchhunde, Boote und Taucher sowie Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW).

Der Fall Rebecca – Das Wichtigste in Kürze

  • Rebecca Reusch (15) aus dem Berliner Ortsteil Neukölln-Britz verschwindet am 18. Februar morgens aus dem Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers. In ihrer Schule kommt sie nie an. Auch eine Decke ist weg.
  • Als dringend tatverdächtig gilt Rebeccas Schwager Florian R.. Er war zur mutmaßlichen Tatzeit allein mit ihr im Haus. Das ergeben Telefondaten Rebeccas und Router-Daten im Haus.
  • Kurz nach ihrem Verschwinden wurde Florian R. vorläufig festgenommen, aber zunächst wieder wegen mangelnder Beweise frei gelassen. Nach neuen belastenden Hinweisen wurde er erneut festgenommen und saß mehrere Wochen in Untersuchungshaft. Am 22. März wurde der Haftbefehl gegen ihn jedoch aufgehoben.
  • Der himbeerrote Twingo des Schwagers und Rebeccas Schwester wird am 18. Februar und am 19. Februar auf der Autobahn 12 zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) von einem Kennzeichenerfassungssystem registriert. Nur der Schwager hatte in dieser Zeit Zugriff auf das Auto.
  • Im Kofferraum des Autos, das von der Schwester und dem Schwager benutzt wird, fand die Polizei Haare und Fasern einer verschwundenen Decke. Nach einem DNA-Test stellte sich heraus, dass das Haar nicht von Rebecca stammt.
  • Die Mordkommission geht davon aus, dass Rebecca getötet wurde. Nach Ansicht der Ermittler hat sie das Haus ihres Schwagers nicht lebend verlassen.
  • Rebeccas Schwager Florian R. schweigt zu den Vorwürfen. Rebeccas Eltern und ihre Schwestern halten nach wie vor zu ihm und halten ihn für unschuldig.
  • Eine großangelegte Suchaktion der Berliner Polizei gab es zuletzt am 29. März. Nun, am 3. September, wurde erneut ein Waldgebiet bei Kummersdorf in Brandeburg durchsucht.

(dpa/jei)