Berlin. C.1.2 hat die weiteste genetische Distanz zum Corona-Urtyp. Die in Südafrika entdeckte Variante könnte gefährlicher sein als Delta.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Nationalen Instituts für übertragbare Krankheiten in Südafrika haben eine neue Variante des Corona-Virus identifiziert, die so viele Mutationen aufweist wie noch keine Variante zuvor. Es sei wahrscheinlich, dass C.1.2 die Antwort des Immunsystems auf eine Infektion teilweise umgehen könne, heißt es in der vorab veröffentlichten Studie, die noch nicht von unabhängiger Stelle begutachtet worden ist. Jetzt soll C.1.2 daraufhin untersuchen werden, ob sie auch noch ansteckender sein könnte als Delta.
„C.1.2 enthält viele Mutationen, die in allen vier besorgniserregenden Varianten (Alpha, Beta, Delta und Gamma) und den drei Varianten von Interesse (Kappa, Eta und Lambda) identifiziert wurden“, schreiben die Autoren. Besorgniserregender aber sei die Anhäufung zusätzlicher Mutationen, die sich wahrscheinlich auch auf die Infektiosität auswirkten.
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Variante schon in Europa, Asien, Afrika und Ozeanien nachgewiesen
Insgesamt zählten die Wissenschaftler 59 Veränderungen gegenüber dem Urtyp. Viele davon befinden sich am Spikeprotein, das das Virus fürs Eindringen in die menschliche Zelle benötigt.
C.1.2 ist den Angaben zufolge ab Mai während der dritten Infektionswelle in Südafrika und in sieben weiteren Ländern in Europa, Asien, Afrika und Ozeanien nachgewiesen worden. Der Anteil in Südafrika sei innerhalb von zwei Monaten schnell auf etwa 2 Prozent der sequenzierten Proben angewachsen.
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Das Tempo ähnelt den Angaben zufolge der Ausbreitung der Varianten Beta und Delta. C.1.2 habe sich aus einer Virusvariante entwickelt, die in Südafrika während der ersten Viruswelle 2020 vorherrschend war.
„Sie hat die größte genetische Distanz zum Wuhan-Stamm“
„Die Variante C.1.2 ist so schnell und weit mutiert, dass sie jetzt die am weitesten mutierte Variante ist, die bisher gefunden wurde. Sie hat die größte genetische Distanz zum ursprünglichen Wuhan-Stamm und impliziert potenzielle Probleme für die gegen den Wildtyp entwickelten Impfstoffe“, kommentierte der US-Epidemiologe und Gesundheitsökonom Dr. Eric Feigl-Ding auf Twitter.
Dass Viren mutieren, ist normal. Das gilt auch für Sars-CoV-2. Nationale Behörden und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) klassifizieren jene Varianten als besorgniserregend, die ansteckender sind oder die Immunantwort von Geimpften und Genesenen umgehen können. Bei C.1.2 fehlt dieser Nachweis bisher.
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(kai)