Berlin. Die schwedische Klimaaktivistin Greta will den Bau einer Zugtrasse von Siemens verhindern. Sie hofft auf Unterstützung ihrer Anhänger.
Die Klimaaktivistin Greta Thunberg macht nun auch gegen den Ausbau eines umstrittenen Kohlebergwerks in Australien mobil. Konkret möchte die schwedische Umweltschützerin verhindern, dass der deutsche Industriekonzern Siemens dem Werk eine Zugsignalanlage liefert.
Es erscheine so, dass Siemens die Macht besitze, den Bau zu stoppen, zu verzögern oder zumindest zu unterbrechen, schreibt die 17-Jährige am Samstag auf Twitter.
Greta setzt dabei auf die breite Unterstützung ihrer Anhänger, sich gegen Siemens zu positionieren: „Am Montag werden sie ihre Entscheidung bekanntgeben. Bitte helft dabei, sie dahin zu bringen, dass sie die einzig richtige Entscheidung treffen.“
Siemens-Chef bietet deutscher Klimaaktivistin Aufsichtsrat an
Nach Protesten der Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer gegen die Siemens-Beteiligung hat der Konzernchef Joe Kaeser der deutschen Klimaschützerin bereits am Freitag einen Sitz in einem Aufsichtsgremium des künftigen Unternehmens Siemens Energy angeboten. Neubauer ließ offen, ob sie das Angebot annehmen wird. Sie werde Kaeser „sicherlich eine Rückmeldung dazu geben“. Die Kernfrage der Angelegenheit sei das aber nicht.
Die Adani Group mit Hauptsitz in Indien will in Australien eines der größten Kohlebergwerke der Welt aufbauen. Dieses soll aus fünf Untertageminen und sechs Tagebaustätten bis zu 60 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr fördern soll. Das Projekt wird von Umweltschützern seit Jahren bekämpft.
Siemens will am Montag über den Auftrag entscheiden
Siemens soll für eine Zugstrecke vom Bergwerk zum Hafen Abbots Point Signaltechnik liefern. Angesichts von Protesten gegen die Pläne will das Unternehmen laut Konzernchef Kaeser bis Montag entscheiden, ob der Auftrag ausgeführt wird.
Neben dem Klimaaspekt geht es bei den Protesten von Greta Thunberg und Neubauer dabei auch um den Verbrauch von Wasser, die Zerstörung von Lebensraum und den Transport der Kohle über das Great Barrier Reef, das größte Korallenriff der Welt.
Australien kämpft wegen extremer Hitze seit Monaten gegen Buschfeuer
Australien kämpft derzeit bereits aufgrund der seit Monaten anhaltenden großer Hitze von bis zu 44 Grad gegen verheerende Buschfeuer. Seit Oktober wurde dadurch eine Fläche von mehr als zehn Millionen Hektar verbrannt - was etwa einer Fläche von Baden-Württemberg und Bayern entspricht. (bk/dpa)