Erfurt. Wegen eines bundesweiten Warnstreiks werden am morgigen Dienstag auch in Erfurt vermutlich keine Busse und Bahnen fahren.

Der bundesweite Tarifkonflikt um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Öffentlichen Personennahverkehr materialisiert sich am heutigen Dienstag auch in Erfurt. Da die Arbeitgeber sich gegen die Aufnahme von Tarifverhandlungen entschieden haben, sind am Dienstag in Erfurt Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr geplant. Die Beschäftigten der Branche sind von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) Bundesweit zu ganztägigen Streiks aufgerufen.

Ausstand dauert laut Verdi den ganzen Tag

„Teil an den Streik nehmen in Thüringen die Verkehrsbetriebe in Erfurt, Jena und Gera. Das heißt: Busse und Straßenbahnen in den drei Städten sind betroffen“, erklärt Gewerkschaftssekretär Gerd Doepelheuer. „Der Streik von der Erfurter Verkehrs AG am Dienstag wird voraussichtlich den ganzen Tag dauern“, so Doepelheuer. Mit diesem Warnstreik solle der Druck auf den Arbeitgeber erhöht werden. Bundesweit verlangt Verdi eine einheitliche Regelung in Fragen wie Nachwuchsförderung, Entlastung für die Beschäftigten und den Ausgleich von Überstunden. In Thüringen werden dazu noch Lohnanhebungen in Höhe von 7.5 % jährlich gefordert. „Weil die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände die Verhandlungen über diese Förderungen abgelehnt hat, wurde es zum ganztägigen Streik aufgerufen“, sagt Gewerkschaftssekretärin der Verdi Geschäftsstelle in Thüringen, Kirsten Eckert.

Aktuelle Informationen werden online und auf Haltestellen mitgeteilt

Auf Anfrage dieser Zeitung konnten die Stadtwerke Erfurt keine Auskünfte über alternative Fahrmöglichkeiten geben. Sie verfügten über keine neuen Informationen über den Grad der Streikaktivitäten und hätten keine Einflussnahme darauf. Die Fahrgäste sollten laut Evag über Facebook, Twitter und Laufschriften an den Haltestellen über die jeweils aktuelle Situation aufgeklärt werden.

Die Stadtwerke wurden am Freitag über Streikpläne informiert

„Wir können nur die Mitglieder zum Streik aufrufen und keine Fahrzeuge kontrollieren. Die zuständigen Stellen der Stadtwerke sind schon am Freitag über unsere Pläne und den Warnstreik informiert worden. Sie sind für Alternativen und Fahrpläne zuständig“, sagt Doepelheuer dazu.

Komplettausfall des Nahverkehrs in Jena am Dienstag

Streik im Nahverkehr in Gera: Das erwartet die Fahrgäste