Wiesbaden. Nach vorläufigen Daten der Statistiker wuchs Deutschlands Wirtschaftsleistung im ersten Vierteljahr leicht - nachdem sie im Schlussquartal des Vorjahres geschrumpft war. Doch wie sicher ist diese Schätzung?

Steigende Energiepreise, Lieferengpässe, Auftragsstau: Wie sehr bekommt die deutsche Wirtschaft die Folgen des Ukraine-Krieges zu spüren?

Bislang gehen Volkswirte davon aus, dass die deutsche Wirtschaft trotz des eingetrübten Umfelds im laufenden Jahr wachsen wird - auch wenn die Konjunkturprognosen inzwischen deutlich pessimistischer ausfallen als vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine.

Im ersten Quartal 2022 legte die Wirtschaftsleistung der größten Volkswirtschaft Europas einer ersten Schätzung zufolge zum Vorquartal um 0,2 Prozent zu. Und das trotz anhaltender Corona-Pandemie und ersten Auswirkungen des russischen Angriffs. Allerdings hatte das Statistische Bundesamt darauf hingewiesen, dass seine vorläufige Berechnung unsicherer ist als üblich. Detaillierte Ergebnisse zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland im Zeitraum Januar bis Ende März des laufenden Jahres will die Wiesbadener Behörde an diesem Mittwoch veröffentlichen.

Nach ersten Angaben der Wiesbadener Statistiker von Ende April sorgten im ersten Vierteljahr höhere Investitionen für Wachstum, während der Außenbeitrag die Exportnation Deutschland bremste. Das befürchtete zweite Minusquartal in Folge und damit eine sogenannte technische Rezession blieb den vorläufigen Angaben zufolge zumindest aus. Im Schlussquartal 2021 war Deutschlands Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent gesunken. Schrumpft die Wirtschaft zwei Vierteljahre in Folge zum Vorquartal, sprechen Ökonomen von einer "technischen Rezession".

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