Berlin. Die Commerzbank will zahlreiche Stellen einsparen und Filialen schließen. Die Pläne müssen noch vom Aufsichtsrat abgesegnet werden.

Die Commerzbank plant einen massiven Stellenabbau und will Filialen schließen. Es sollen insgesamt 4300 Stellen wegfallen. Und von den rund 1000 Filialen sollen rund 200 geschlossen werden, teilte die Commerzbank am Freitag mit.

Weil jedoch gleichzeitig an anderer Stelle rund 2000 Vollzeitstellen geschaffen werden, verbleibt unter dem Strich ein Abbau von rund 2300 Jobs. Details dazu sollen in den nächsten Monaten ausgearbeitet werden. Der Stellenabbau solle aber „möglichst sozialverträglich“ gestaltet werden, heißt es.

Polnische Tochter mBank soll verkauft werden

Um Geld für den Konzernumbau freizuschaufeln, will die Bank zudem ihre polnische Tochter mBank verkaufen. Dies würde Geld in die Kasse spülen und eine schnellere Umsetzung der Strategie und der damit verbundenen Investitionen ermöglichen, teilte das Frankfurter Geldhaus am Freitag mit.

Die mBank ist an der Warschauer Börse gelistet und wird dort derzeit mit rund 3,1 Milliarden Euro bewertet. Die Commerzbank hält 69,3 Prozent an dem Institut. Durch einen Verkauf der Anteile könnte sie rechnerisch gut zwei Milliarden Euro einnehmen. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ über einen möglichen Verkauf der mBank berichtet.

Die Tochter Comdirect, an der die Commerzbank derzeit 82 Prozent hält, will das Geldhaus dagegen komplett übernehmen.

Aufsichtsrat entscheidet kommende Woche über Pläne

Die Pläne muss der Aufsichtsrat noch absegnen, der in der kommenden Woche zu seiner Strategiesitzung zusammenkommt. Deshalb betonte die Commerzbank in einer Pflichtmitteilung für die Börse am Freitag: „Vorstand und Aufsichtsrat haben noch zu keinem Punkt des Strategieprogramms eine Entscheidung getroffen.“

Schon in den vergangenen Jahren hat die Commerzbank ihre Belegschaft erheblich reduziert. Die Zahl der Vollzeitkräfte sank von 43.300 auf 40.700 Ende Juni 2019. Bis Ende 2020 sollen es nach aktueller Planung etwa 38.000 sein. Der ursprüngliche Plan des Vorstands war es sogar, die Belegschaft auf 36.000 Vollzeitkräfte zu verringern. (rtr/jei/dpa)