Berlin. Die Deutsche Bahn will schnell modernisieren und die Zugstrecke dafür monatelang komplett sperren. Was dies für die Reisenden bedeutet.

Die Deutsche Bahn will 2025 zwei starkbefahrene Eisenbahn-Verbindungen zwischen Hamburg-Berlin sowie Emmerich-Oberhausen sanieren und zu Hochleistungsstrecken ausbauen. Ziel der Generalsanierung ist es, die Pünktlichkeit und Qualität des Zugverkehrs zu verbessern.

„Beide Korridore sind zentrale Bausteine im künftigen Hochleistungsnetz“, sagte Bahn-Vorstandschef Richard Lutz dieser Redaktion. „Unser klares Ziel ist es, durch die gebündelte Erneuerung der wichtigsten Korridore noch mehr Menschen und Unternehmen für die klimafreundliche Schiene zu gewinnen.“

Für die Bauarbeiten wird die 280 Kilometer lange Schnellstrecke Hamburg-Berlin dafür erstmals zwischen Juni und Dezember 2025 komplett für den Zugverkehr gesperrt. Zuvor sollen Umleitungsstrecken ertüchtigt werden, um die Zugverbindungen zwischen den beiden Städten auch während der Bauzeit zu gewährleisten.

Bis 2030 will die Deutsche Bahn pro Jahr dann mindestens zwei weitere Korridore sanieren. Das erste Modernisierungsprojekt startet bereits 2024 auf der Strecke Frankfurt/Main und Mannheim.

Bahn: Dies wird an der Strecke und an Bahnhöfen verbessert

Die Strecke Hamburg-Berlin zählt mit täglich rund 30.000 Fahrgästen zu den meistfrequentierten Städte-Direktverbindungen in Deutschland. Bereits heute verkehren die Züge dort halbstündlich nach dem angestrebten Deutschlandtakt.

UnternehmenDeutsche Bahn AG
Gründung1. Januar 1994
GründungsstadtBerlin
EigentümerBundesrepublik Deutschland

Während der sechsmonatigen Sanierung 2025 sollen dort zahlreiche Gleise, Weichen, Oberleitungen und Stellwerke modernisiert und die Digitalisierung des Betriebs vorangetrieben werden. Darüber hinaus sollen Bahnhöfe neue Bahnsteigdächer, Wetterschutzhäuser, neue Wegeleitsysteme erhalten und die Barrierefreiheit ausgebaut werden. Zudem sollen Überholmöglichkeiten für Züge geschaffen werden.

Deutsche Bahn: Wichtige Verbindung für Güterzüge

Die Strecke Emmerich-Oberhausen ist unterdessen eine wichtige Verbindung für den Güterverkehr. Sie gilt als Teil der europäischen Eisenbahn-Transport-Schlagader zwischen Rotterdam und Genua. Der 72 Kilometer lange Abschnitt kann aufgrund des internationalen Verkehrs nicht für einen längeren Zeitraum komplett gesperrt werden. Die Sanierung erfolgt zwischen November 2024 und Juni 2026 überwiegend durch getaktete Sperrungen und eingleisigen Betrieb.

Mit einem kurzen gebündelten Eingriff soll möglichst viel Verbesserung für das Gesamtsystem erzielt werden, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), der die Modernisierung des maroden Schienennetzes zur Chefsache erklärt hat. „Die Generalsanierung wird auf dem stark ausgelasteten Teilstück der Rotterdam-Genua-Linie insbesondere die Bedingungen für den Güterverkehr wieder verbessern“, so Wissing. Hamburg–Berlin habe bereits bewiesen, „welches Potenzial ein gut funktionierendes Bahnangebot auf dieser Strecke für den Klimaschutz hat“.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.