Carbis Bay. Beim Klimaschutz ist schnelles und mutiges Handeln gefragt. Eine Gruppe von Investoren richtet nun einen dringenden Appell an die Regierungen aller Länder.

Eine Gruppe globaler Investoren hat Regierungen weltweit aufgefordert, dringend energischere Schritte beim Klimaschutz zu unternehmen.

Vor dem Gipfel der reichen Industrienationen (G7) im englischen Carbis Bay am Freitag veröffentlichten 457 Investoren einen Appell an alle Länder, ihre nationalen Pläne zum Klimaschutz deutlich auszubauen, um die Erderwärmung wie im Pariser Klimaabkommen angestrebt auch tatsächlich auf 1,5 Grad zu begrenzen.

"In dieser globalen Krise tragen Investoren und Regierungen jeweils Verantwortung, schnell und mutig zu handeln", heißt es in dem offenen Brief der Investoren, die weltweit rund 41 Billionen US-Dollar an Anlagevermögen repräsentieren. Sie beklagen, dass ihre Fähigkeit, die für den Übergang zur Klimaneutralität erforderlichen Billionen bereitzustellen, durch die Kluft zwischen den bisher vorliegenden Zusagen der Regierungen und den eigentlichen Anforderungen für den Klimaschutz behindert würden.

Die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens schaffe bedeutende Möglichkeiten für Investitionen in saubere Technologie, grüne Infrastruktur und andere Produkte und Dienste, die gebraucht würden. Energische Politik in Übereinstimmung mit der Begrenzung der Erderwärmung auf weniger als 1,5 Grad könne den Fluss privaten Kapitals beschleunigen und erhöhen, heißt es in dem Brief.

Länder, die ehrgeizige Ziele setzten, dürften aus ihrer Sicht auch attraktive Ziele für Investitionen werden, während andere das Nachsehen haben dürften, schreiben die Investoren. Vor der UN-Klimakonferenz im schottischen Glasgow im November müssten die Teilnehmerländer ihre nationalen Pläne verstärken.

Die Ziele müssten in den einzelnen Ländern auch politisch umgesetzt werden. Beispielsweise müssten die Subventionen für fossile Energien gestoppt werden. Auch die Stromerzeugung mit Kohle sollte mit klaren Fristen auslaufen. Öffentliche Investitionen in kohlendioxidintensive neue Infrastruktur müssten vermieden werden.

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