Wiesbaden. Die Anbaufläche für Soja hat sich in Deutschland in wenigen Jahren verdoppelt. Die Nachfrage nach dem heimischen Produkt steigt weiter. Denn in Europa sind Genveränderungen verboten.

In Deutschland wird immer mehr Soja produziert. Zwischen 2016 und 2020 habe sich die Anbaufläche der Pflanze zur Körnergewinnung von 15.800 auf 33.800 Hektar mehr als verdoppelt, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit.

Für dieses Jahr ist ein weiterer Anstieg auf 34.300 Hektar zu erwarten. Soja wird für Sojamilch, Sojaöl sowie Fleischersatzprodukte wie Tofu oder vegetarische Grillwürstchen verwendet und kommt zudem bei Tierfutter als Eiweißlieferant zum Einsatz. Hauptanbauländer in Deutschland sind Bayern und Baden-Württemberg. Mehr als ein Viertel der Sojaanbaufläche hierzulande wurde 2020 ökologisch bewirtschaftet.

Die inländische Erntemenge von Sojabohnen habe sich seit 2016 ebenfalls mehr als verdoppelt, errechneten die Statistiker. Die Nachfrage nach heimisch angebautem Soja sei groß, nicht zuletzt, weil in Europa keine gentechnisch veränderten Sojasorten angebaut werden dürften. Dennoch decke das inländische Angebot bei weitem nicht die Nachfrage. So wurden 2020 rund 3,9 Millionen Tonnen Sojabohnen importiert, vor allem aus den USA und Brasilien.

Der Soja-Anbau und -import, etwa für Tierfutter oder Bio-Kraftstoff, ist vor allem unter Umweltgesichtspunkten umstritten, weil dafür zum Beispiel in Brasilien im Amazonas-Gebiet Wälder gerodet werden.

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