Jena. Der Technologiekonzern stellt in Jena die Geschäftszahlen vor. Der Vorstandschef wagt auch einen Ausblick aufs Jahr. Nicht alle Nachrichten dürften die Mitarbeiter freuen.

Der Jenoptik-Konzern hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres in der Corona-Pandemie beim Umsatz und Ergebnis eingebüßt. Das teilte das in Jena ansässige Technologieunternehmen am Mittwoch mit. Trotz der Krise versucht der Vorstand, ein optimistisches Ziel im Jahr 2020 zu erreichen.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank der Umsatz um 7,8 Prozent auf 164,4 Millionen Euro. Der Auftragseingang stieg um 3,6 Prozent auf 211,7 Millionen Euro. In diesem Wert ist jedoch die Hillos GmbH herausgerechnet, die im Vorjahresquartal 5,7 Millionen Euro beigesteuert hatte. Das Bruttoergebnis sank von 65,5 Millionen Euro auf 53,9 Millionen Euro.

Stärkeres zweites Halbjahr erwartet

„Aufgrund der ergriffenen Gegenmaßnahmen sowie in Anbetracht eines erwarteten stärkeren zweiten Halbjahres gehen wir trotz der im zweiten Quartal zu verzeichnenden Corona-bedingten Belastungen für das Gesamtjahr 2020 davon aus, die aktuelle durchschnittliche Markterwartung der Analysten erfüllen zu können“, sagt Vorstandschef Stefan Traeger. Jene Markterwartung gibt Jenoptik mit einem Umsatz von etwa 800 Millionen Euro an – im Vorjahr waren es inklusive Hillos 855 Millionen Euro. „Die initiierten Projekte zur Strukturanpassung, Effizienzsteigerung und dem Portfoliomanagement sollen darüber hinaus, spätestens ab dem nächsten Jahr, wieder zu einer Beschleunigung des Wachstums und einer Verbesserung der Profitabilität des Konzerns beitragen“, kündigt Traeger an.

Nachfrage aus Automobilindustrie bricht ein

Die Corona-Pandemie hatte im 1. Quartal 2020 unterschiedliche Auswirkungen auf den Umsatzverlauf von Jenoptik in den einzelnen Bereichen. Die Geschäfte mit öffentlichen Auftraggebern sowie mit der Halbleiterausrüstungsindustrie waren nicht oder nur gering von der Pandemie betroffen und verzeichneten Zuwächse. Dagegen war die Nachfrage aus der Automobilindustrie deutlich geringer.

Der Technologiekonzern beschäftigt insgesamt 4093 Mitarbeiter, 66 mehr als am 31. März 2019. Der Konzern will seine Strukturen schlanker gestalten. Personalabbau sei in diesem Zusammenhang eine Option, werde aber zunächst mit der Arbeitnehmervertretung besprochen, sagte Traeger. „Diese Maßnahmen waren aber unabhängig von Corona geplant.“