Stuttgart. “Gehen davon aus, dass wir bis Ende 2024 ungefähr 700 Stellen weniger haben werden“. Die Landesbank Baden-Württemberg plant herbe Einschnitte beim Personal. Bis 2024 sollen insgesamt 100 Millionen Euro eingespart werden.

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) will innerhalb der nächsten Jahre Hunderte Arbeitsplätze abbauen. "Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende 2024 ungefähr 700 Stellen weniger haben werden als 2019", sagte Vorstandschef Rainer Neske der "Börsen-Zeitung".

Die nach Bilanzsumme größte deutsche Landesbank beschäftigte Ende 2019 laut Geschäftsbericht 10.005 Mitarbeiter, zur Jahresmitte 2020 waren es dann 10.111.

Neske sagte, dass die LBBW bis 2024 insgesamt 100 Millionen Euro an Kosten einsparen wolle, Ausgangsbasis für dieses Ziel seien Vergleichszahlen aus dem Jahr 2019. Welche Bereiche von den Einsparungen betroffen sein werden, ließ er offen. "Das können wir im Moment noch nicht detailliert sagen, weil diese Ausarbeitung noch läuft und wir erst Gespräche mit dem Personalrat führen."

Mit Blick auf die Bilanz sagte Neske, trotz einiger Probleme sei die LBBW bisher gut durch die Corona-Pandemie gekommen. "Keines unserer Stresstest-Szenarien zeigt an, dass wir in deutliche Schwierigkeiten kommen. Wir erwarten aber schon, dass die Risikokosten über die nächsten Jahre steigen werden." Er erwarte für 2020 ein positives Vorsteuerergebnis im "deutlich" dreistelligen Millionenbereich.

Die LBBW war im Zuge der Finanzkrise 2008/2009 mächtig in Schieflage geraten und musste damals mit Milliarden gestützt werden. Erst 2017 konnte das Institut dieses wenig ruhmreiche Kapitel abschließen. Größte Träger der LBBW sind der Sparkassenverband Baden-​Württemberg, das Land Baden-​Württemberg und die Stadt Stuttgart.

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