Die Folgen von Naturkatastrophen bekommen auch Versicherungen zu spüren. R+V meldet für 2021 bereits 82.000 Schäden - und geht für das gesamte Jahr von Elementarschäden in einer neuen Dimension aus.

Wiesbaden (dpa) – Naturkatastrophen wie das Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen haben der R+V Versicherung enorme Kosten eingebrockt. Allein nach dem Unwettertief Bernd seien bislang 9545 Schäden in Höhe von 167 Millionen Euro gemeldet worden, teilte das Unternehmen heute mit.

"Vor allem regional auftretende kräftige Unwetter mit Starkregen, Sturm und Hagel richteten bei unseren Kunden besonders in den letzten Wochen verheerende Schäden an, die uns sehr betroffen machen", erklärte R+V-Chef Norbert Rollinger. Insgesamt habe man in diesem Jahr schon 82.000 Schäden in Höhe von knapp 387 Millionen Euro verbucht.

Für das gesamte laufende Jahr geht die Versicherung davon aus, dass die Elementarschäden "eine Größenordnung erreichen werden, wie sie die R+V in ihrer fast 100-jährigen Geschichte noch nicht erlebt hat". Alle verfügbaren Beschäftigten aus dem gesamten Bundesgebiet seien derzeit in den Krisengebieten im Einsatz. R+V zählt zu den größten Versicherungen in Deutschland. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schätzt die Versicherungsschäden nach dem Hochwasser in Westdeutschland auf bis zu fünf Milliarden Euro, wie er am Mittwoch bekanntgegeben hatte.

Im ersten Halbjahr sind die Beitragseinnahmen von R+V im deutschen Erstversicherungsgeschäft um 4,4 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf mehr als 9 Milliarden Euro gestiegen. Grund sei die gute Konjunktur. Für das Gesamtjahr gab sich Rollinger vorsichtig optimistisch.

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