Berlin. “Ochama“ ist eine Supermarkt-Kette aus China. Erste Filialen eröffnen nun in Deutschland. Ein neuartiges Konzept soll Kunden locken.

"Ochama" heißt der Supermarkt-Riese aus China, der jetzt auch den deutschen Markt erobern möchte. Damit bekommen deutsche Handelsketten wie Aldi, Edeka und Rewe Konkurrenz von einer neuen Lebensmittel-Kette. Der chinesische Supermarkt soll ein neues Konzept haben, dass Kundinnen und Kunden in ihre Filialen locken soll.

Der Handelsriese "Ochama" ist ein Tochterunternehmen des chinesischen Konzerns JD.com. Der Name "Ochama" setzt sich aus den Begriffen "Omnichannel" und "amazing" zusammen. Die Bezeichnung Omnichannel wird vor allem im Onlinehandel genutzt, um eine Geschäftsstrategie zu bezeichnen, die im Geschäft online und mobil ihre Waren verkauft.

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Welches Konzept steckt hinter dem Supermarkt-Riesen aus China?

Der Name der Kette erklärt bereits das Konzept, das hinter dem chinesischen Supermarkt steckt. Das System ist vergleichbar mit dem Abholservice bei DHL. Als Kunde kauft man die Waren im Internet und die Waren werden dann nicht nach Hause, sondern an eine Abholstation geliefert. Das sogenannte "Click and Collect"-Konzept soll Vorteile im Vergleich zu Lieferdiensten oder dem herkömmlichen Einkauf im Supermarkt bieten.

Das Geschäftsmodell von "Ochama" sieht vor, dass man Produkte online bestellen und in den Filialen abzuholen kann, auch außerhalb der typischen Öffnungszeiten. Dadurch profiliert sich der Supermarkt-Riese damit, dass ihre Kunden weder abhängig von Öffnungszeiten sind, noch zu Hause auf ihre Lieferung warten müssen.

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In den Läden sollen viele Produkte angeboten werden. Von frischen bis tiefgekühlten Lebensmitteln über Haushaltsgeräte bis Elektronik und Kleidung. Dieses breite Angebot soll ein zusätzliches Alleinstellungsmerkmal der Supermarkt-Kette sein.

Ein Minus gibt es aber: Deutsche Lebensmittel wird es vorerst wohl nicht in den Läden geben. Der Grund ist, dass die Produkte vor allem aus einem 20.000 Quadratmeter großen Lager in den Niederlanden stammen, wo das Unternehmen als erstes an den Start gegangen ist.

In sechs deutschen Städten öffnet der chinesischen Supermarkt-Riesen Filialen

Zu finden sind die Läden von "Ochama" in zehn europäischen Ländern, darunter Spanien und Italien. In Deutschland werden Abholstationen erst einmal nur in Nordrhein-Westfalen geöffnet. In Düsseldorf, Köln, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen und Aachen sollen die chinesischen Supermärkte bald zu finden sein.

Kritiker haben Unsicherheit darüber geäußert, wie umweltfreundlich das Konzept des Supermarktes wirklich ist. Gerade die langen Strecken zwischen dem Warenlager in den Niederlanden und den Abholstationen in Deutschland könnten hohe CO2-Emissionen mit sich bringen. Die Firma hingegen betont auf ihrer Plattform, besonders nachhaltig zu sein, vor allem was das Verpackungmaterial angeht.

Eine zusätzliche Hürde für den chinesischen Supermarkt-Riesen, um in Deutschland durchzustarten, gibt es aber noch. Die Webseite des Lebensmittelhändlers ist derzeit nur in Niederländisch und Englisch verfügbar. Ohne deutsche Produkte und der Landessprache bleibt es abzuwarten, wie groß der Erfolg der chinesischen Supermarktkette hier wirklich sein wird.