Grünheide. In einem Jahr sollen in der ersten Tesla-Fabrik in Europa schon Elektroautos produziert werden. Wer sich ein Bild machen will, was Elon Musk da plant, wird in einer Twitter-Nachricht bei ihm fündig.

Tesla-Chef Elon Musk selbst hat seine geplante Fabrik in der Nähe von Berlin im Internet vorgestellt.

Der Unternehmer zeigte bei Twitter eine Vision der fertigen Anlage in Grünheide in Brandenburg und überschrieb seine Nachricht nur mit "Giga Berlin".

Auf dem Bild sind ein großes Gebäude und mehrere kleine zu sehen. Das Hauptgebäude im Vordergrund mit Solardach hat einen breiten Eingang und eine Glasfensterfront im zweiten Stock. Die Fabrik wird von Tesla als Gigafactory bezeichnet. Bis zum frühen Nachmittag kommentierten mehr als 200.000 Twitter-Nutzer das Bild mit einem Herz ("Gefällt mir").

Im Hauptgebäude sollen nach Informationen von Brancheninsidern unter anderem eine Lobby, der Karosseriebau, das Presswerk, die Lackiererei, die Gießerei und die Endmontage untergebracht werden. Im zweiten Stock sind unter anderem Büros vorgesehen. In einem von mehreren Nebengebäuden ist die Antriebsfertigung geplant. Vorrang beim Bau sollen demnach die Lackiererei und die Antriebsfertigung haben.

Musk, der auch für unkonventionelle Twitter-Nachrichten bekannt ist, beantwortete eine Frage "Swimming-Pool auf dem Dach?" mit "Sicher." Er machte Tanzfans nach seiner Idee einer "Mega-Rave-Höhle" vom März nun erneut neugierig: "Könnte ein Rave-Raum im Innen- und Außenbereich auf dem Dach sein", schrieb er bei Twitter.

Tesla will in Grünheide in Brandenburg ab Juli nächsten Jahres bis zu 500.000 Fahrzeuge im Jahr vom Band rollen lassen. Die abschließende umweltrechtliche Genehmigung vom Land Brandenburg steht noch aus.

Tesla baut bereits auf eigenes Risiko über vorzeitige Genehmigungen. Das Brandenburger Landesumweltamt gab zuletzt grünes Licht für das Fundament und den Rohbau mit einem vorzeitigen Beginn.

Ein Teil der Anlage - Presswerk und Gießerei - soll auf Pfählen gebaut werden, Tesla plant einen Antrag für Pfahlgründungen. Umweltschützer fürchten negative Auswirkungen unter anderem auf das Grundwasser. Bisher gingen über 370 Einwände gegen das Projekt ein, weitere sind nach einem geänderten Antrag auf Genehmigung möglich.

Das Brandenburger Verkehrsministerium plant zur Entlastung des Verkehrs Investitionen in Schienen und Straßen von 100 Millionen Euro aus dem Zukunftsfonds des Landes, der per Kredit aufgenommen wurde. Der Großteil ist für Projekte von 2021 bis 2023 bestimmt, wie aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage aus der Linksfraktion im Landtag hervorgeht.

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