Erfurt. In diese Alben haben wir reingehört: Neil Young und Crazy Horse jammen sich durch ihre Stile, eine Wiederveröffentlichung von Hall and Oates sowie neue Musik von Fireside – nach fast 20 Jahren.
Die Cover-Version des New-Radical-Hits „Somewhere We’ll know” bleibt belanglos. Auf dem Rest ihres Albums „Do it for Love“ aus dem Jahr 2003 mühen sich Daryl Hall and John Oates erneut redlich, den perfekten Pop-Song zu kreieren und schmiegen sich an den glatten Boyband-Sound der Nullerjahre an. Viele der Songs schielen auf die Kuschelrock-Fraktion; wen das tangiert, dem sei die Wiederveröffentlichung des Albums auf CD und erstmals als LP empfohlen.
Wenn der Alte die Gang zusammenruft, gibt es kein Halten. Schnaufend, knarzend, krachend, schunkelnd, lieblich und ewig rastlos spielt sich der 77-Jährige Neil Young mit Crazy Horse durch „World Record“, ein Album über den Zustand der Welt, der Natur und unser aller Zukunft. Die Botschaften sind teils simpel, aber nie waren sie richtiger. Folk- und Rumpelrock-Fraktion kommen gleichsam auf ihre Kosten. Eine dringliche Platte, die man vom Meister (beinahe) nicht mehr erwartet hätte – produziert von Rick Rubin.
Das ist mal eine lange Pause: 19 Jahre haben Fireside kein Album veröffentlicht. Die beiden Hauptsongschreiber waren nicht untätig, Kristofer Åström erspielte sich als Singer/Songwriter eine neue Fangemeinde und Pelle Gunnerfeldt produzierte Bands wie The Hives. Auf „Bin Juice“, dem ersten Album seit 2003, updatet die neu formierte Band aus Schweden ihren Neunzigerjahre-Rock, längst nicht mehr nah am Hardcore, aber mit Einflüssen aus Punk, Industrial und Noise-Rock. Das Album gibt es nur auf Vinyl oder in digitalen Formaten.
Unsere Alben der Woche: Empfehlungen für die Playlist von Quentin Tarantino
Neue Box von Clash-Sänger Joe Strummer: Das Glück der späten Jahre
"Toast" von Neil Young with Crazy Horse: Lange vermisste Trennungslieder