Wirbel um Schokoladen-Post

Ritter Sport: Insekten in Schokolade? Kunden sind empört

Jason Blaschke
| Lesedauer: 5 Minuten
Gesunde Schoki? 5 Fakten über Schokolade

Gesunde Schoki? 5 Fakten über Schokolade

Wer liebt sie nicht? Schokolade! Vollmilch, Zartbitter, Halbbitter, Pralinen, Glasur - es gibt sie in allen möglichen Variationen. Wir präsentieren 5 Schoko-Fakten.

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Waldenbuch.  In Alltags-Produkten wie Schokolade können Insekten verarbeitet sein – das ist in der EU erlaubt. Fährt auch Ritter Sport diesen Trend?

Für die Verbraucher in Deutschland gelten seit Anfang 2023 eine Vielzahl an Neu- und Änderungen. Zum 1. Januar hat etwa das Bürgergeld das bisherige Hartz-IV-System abgelöst – die Bezieher von Arbeitslosengeld II bekommen damit mehr Geld. Doch nicht nur in diesem Bereich gibt es Bewegung.

Insekten in Schokolade: Ritter Sport sorgt für Aufsehen

Ende Januar hat die Europäische Union (EU) die Liste der Insekten – die als Lebensmittel verkauft oder in diese verarbeitet werden dürfen – erweitert. Für die Verbraucher bedeutet das: In Alltags-Produkten wie Schokolade oder Snacks können Grille und Co. theoretisch verarbeitet sein. In einigen Produkten von Aldi und Co. stecken schon Insekten – und der Markt boomt. Viele Lebensmittel-Produzenten könnten folgen und bald Produkte mit Insektenbestandteil in ihr Sortiment aufnehmen.

Aber keine Panik – Insekten in Schokolade und Co. müssen gekennzeichnet werden. Der Schokoladen-Produzent "Ritter Sport" aus Waldenbuch in Baden-Württemberg fährt die Kennzeichnung in einem Beitrag auf Instagram besonders groß. Unter eine grasgrüne Schokoladentafel mit einer großen Heuschrecke aufgedruckt, textet das Unternehmen: "Grillen im Essen? Seit heute zugelassen! Wir sind schon lange bereit – ihr auch?" Ritter Sport spielt damit auf die EU-weite Neuregelung bei der Insektenverarbeitung von Ende Januar an.

Unternehmen  Alfred Ritter GmbH & Co. KG
Sitz Waldenbuch in Deutschland
Gründung 1912
Mitarbeiterzahl 1.177 (2020)
Rechtsform GmbH & Co. KG

Insekten in einem Lebensmittel von Ritter Sport? Kunden reagieren empört

Doch zumindest in der Community von Instagram kommt das Posting aus Waldenbuch in Baden-Württemberg gar nicht gut an. Kommentare wie "Ich kaufe nie wieder Ritter Sport" sind gleich mehrfach zu lesen. Für viele Verbraucherinnen und Verbraucher spielt hier vor allem der Ekel-Faktor eine Rolle. So schreibt ein User: "Alleine der Gedanke ist ekelhaft." Darüber könne man sich nur empören, ergänzt ein anderer Instagram-Nutzer.

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Wieder andere User amüsieren sich im wahrsten Sinne köstlich über die Debatte. Eine Instagram-Nutzerin textet: "Danke für diesen ironischen Beitrag, den viele nicht verstanden haben. Auf die paar Kunden, die hier drohen, keine Ritterprodukte mehr zu kaufen, kann die Firma sicher verzichten."

Der Hintergrund: Schon in der Beschreibung hat Ritter Sport den Hashtag "#fakesorte" gesetzt. Den haben offenbar einige übersehen – das zumindest lässt die Flut an Ekel-Kommentaren zur vermeintlich neuen Schokoladensorte mit Heuschrecken-Zusatz vermuten.

Ritter Sport entlarvt Insekten-Schokolade als Fake

Mittlerweile hat sich auch Ritter Sport in der Debatte zu Wort gemeldet und entlarvt die Fake-Sorte mit einer gewissen Ironie: "Ritter Sport 'Ganze Grille' als digitale Fake-Sorte entlarvt. Sie dürfen Ihre Häuser wieder verlassen und sorglos Ihre Schokolade genießen. 'Ganze Grille' ist nicht echt und kann Ihnen nichts tun." Das wiederum ärgert die auf die Fake-Sorte hereingefallenen Instagram-User.

Doch der Großteil der kommentierenden Nutzer auf Instagram feiert die Idee mit der Fake-Sorte und der Reaktion von Ritter Sport. "Ich kann nicht mehr vor Lachen. Wie kann man, wie die meisten hier, einfach so maßlos übertreiben – wegen eines Fotos?", schreibt eine Userin. Wieder ein anderer ergänzt passend dazu: "Leute, die keinen Humor haben, sollten sich einen Blumentopf kaufen, sich auf eine Bank am Friedhof setzen und warten bis sie dran sind." Humor oder Übertreibung – hier scheiden sich die Geister, oder besser: Die Meinungen der Instagram-User.

Kritik an Ritter Sport: Schokoladen-Gigant wegen Russland-Geschäften unter Beschuss

Fest steht aber: Mit der Aktion hat Ritter Sport allemal auf sich aufmerksam gemacht. Das war auch 2022 der Fall – jedoch im negativen Sinne. Denn Ritter Sport hatte trotz der brutalen Kämpfe in der Ukraine weiter Geschäfte in Russland gemacht und damit Putins Krieg finanziert – so zumindest der Vorwurf.

Und im Jahr davor war das Unternehmen aus Baden-Württemberg ebenfalls in den Schlagzeilen. Im "Schokoladen-Krieg" mit Milka hatte Ritter Sport gewonnen – und sich die klassische Quadratform weiter exklusiv gesichert.

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