Berlin. Ab wann wird es für den Hund gefährlich, im Winter die Wohnung zu verlassen? So vermeiden Sie es, dass Ihr Hund bei Kälte krank wird.

Und plötzlich ist der Winter da. Seit Montag herrschen in Deutschland Minusgrade – und das ist nicht nur für uns unangenehm, sondern auch für den besten Freund des Menschen: den Hund. Die Vierbeiner sind zwar taff im Umgang mit niedrigen Temperaturen, trotzdem sollten Frauchend und Herrchen ein paar Punkte beachten, damit die geliebte Fellnase nicht friert – oder gar krank wird.

Kälte im Winter: Hunde empfinden sie unterschiedlich

Yorkshire-Terrier, Beagle und Schäferhund: Jede Rasse empfindet Kälte unterschiedlich. Dabei spielen nicht nur Größe und Statur eine wichtige Rolle, sondern auch das Fell. Kurzhaarrassen frieren schneller als Langhaarrassen. Entscheidend ist dabei die Unterwolle. Ist diese stark ausgeprägt, schützt sie den Vierbeiner besser vor niedrigen Temperaturen.

In den USA haben Forschende untersucht, ab welchen Temperaturen Hunde frieren und ab wann es für sie gefährlich wird, sich für längere Zeit draußen aufzuhalten.

Ihre Richtwerte beziehen sich auf das Gewicht des Hundes:

  • Demnach sind Temperaturen bis minus vier Grad Celsius für alle Rassen jeder Gewichtsklasse erstmal erträglich
  • Bei mehr als minus fünf Grad Celsius wird es für kleine Rassen bis zu einem Gewicht von zehn Kilogramm gefährlich
  • Bei mittelgroßen Rassen von einem Gewicht zwischen zehn und 25 kg liegt dieser Wert bei minus zehn Grad, bei großen Rassen mit mehr als 25 kg Körpergewicht bei bis zu -15 Grad

So schützen Sie Ihren Hund vor der Kälte

Aber Achtung, es sollte immer individuell entschieden werden, wie viel Kälte ihr Hund verträgt und ab wann Sie zu Hilfsmitteln greifen. Um Ihren Hund zu schützen, gibt es einige Möglichkeiten. So wie wir uns wärmer anziehen, um nicht zu frieren, können Sie Ihren Hund ankleiden.

Dabei sollten Sie beachten, dass sich die Fellnase uneingeschränkt bewegen kann und die Kleidung wasserfest ist. So können gerade kälteanfällige Körperstellen wie der Bauch geschützt werden. Besonders empfehlenswert ist das bei Rassen, deren Unterwolle nicht stark ausgeprägt ist oder die generell wenig Fell haben, wie etwa bei Chihuahuas. Da kleine Tiere sich näher am Boden befinden und somit auch näher am Schnee, ist hier funktionale Hundekleidung ratsam.

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    Schuhe für den Vierbeiner können dabei auch in Betracht gezogen werden. Sie stellen sicher, dass die Pfoten bei Kälte nicht reißen und zu schmerzen beginnen. Gerade in der Stadt bietet es sich an, um die empfindlichen Stellen vor Streusalz, Splitt und Frostmittel zu schützen. Ansonsten können Sie auf Schühlein und Söckchen aber verzichten. In den Pfoten besitzen Hunde ihren Tastsinn, der ihnen hilft, sich sicher zu bewegen.

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    Alternativ können Sie die Pfoten mit Vaseline, Melkfett oder Wachssalben eincremen. Diese bieten einen zusätzlichen Schutz gegen Verletzungen, Erfrierungen und Eisklumpen. Die Klumpen sammeln sich schneller an, wenn das Fell zwischen den Zehen lang ist, ein Gang zum Hundefrisör bietet sich an.

    Am Ende des Spaziergangs sollten Sie die Pfoten behutsam mit warmen Wasser waschen. So entfernen Sie nicht nur das Fett, sondern auch Rückstände von Streusalz, Splitt und Frostmittel. Nach dem Gassigehen lecken Hunde ihre Pfoten ab, um sie zu säubern. Wenn sie nicht vorher gereinigt wurden, können so Schadstoffe in ihren Körper gelangen und zu Krankheiten führen.

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    Hund: Auf die Körpersprache achten

    Niemand kennt Ihren Hund so gut wie Sie. Falls Sie sich unsicher sind und sich bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt gegen das Gassigehen entscheiden, reicht es, wenn Sie Ihren Hund nur kurz für das Geschäft raustreten lassen. Sorgen Sie dafür in der Wohnung für ausreichend Bewegung. Eine Spielsession tut sowohl Hund als auch Halter gut. Alternativ können Sie mehrere kleine Spaziergänge über den Tag verteilen.

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    Draußen ist es wichtig, dass Sie auf die Körpersprache Ihres Hundes achten und reagieren. Haben Sie ein Auge darauf, ob Ihr Hund sein Verhalten ändert: Sucht er verstärkt nach Nähe, ist er angespannt oder verändert die Körperhaltung? Spätestens wenn der Hund beginnt die Pfoten anzuheben oder zu zittern, sollten Sie nach Hause gehen. Dort kann eine in einem Handtuch eingeschlagene Wärmflasche oder eine warme Dusche Wunder bewirken.