Gera . Bei einer Razzia in zwei Bundesländern wurden Ende April mutmaßlich gewaltbereite Neonazis aus der Hooliganszene festgenommen. Die Männer machen aber keine Angaben zu den Vorwürfen.

Die drei Männer, die vor wenigen Wochen bei Razzien in Thüringen und Sachsen-Anhalt in der Hooligan-Szene festgenommen worden sind, schweigen nach wie vor. Sie hätten sich bislang nicht zu den gegen sie erhobenen Vorwürfen geäußert, sagte ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Gera der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb könne er auch keine weiteren Angaben zum Stand des Verfahrens machen, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden. Wann die Ermittlungen abgeschlossen seien und ob wegen der Vorwürfe Anklage erhoben werde, sei noch unklar. Nach Angaben des Sprechers sitzen die drei Männer weiterhin in Untersuchungshaft.

Das Trio im Alter von 26 bis 28 Jahren war Ende April in der Region Saalfeld-Rudolstadt sowie in Halle/Saale nach Durchsuchungen festgenommen worden. Die Männer stehen nach Angaben der Polizei im Verdacht, eine kriminelle Vereinigung gegründet zu haben. Nach Angaben eines Polizeisprechers werden sie der Hooligan-Szene um den insolventen Fußballclub Rot-Weiß Erfurt zugerechnet. Sie seien zudem aktive Kampfsportler und seien bei der Polizei bereits als rechtsmotivierte Straftäter bekannt.

Die Männer sollen sich nach Angaben der Ermittler zu Straftaten verabredet haben. Im vergangenen Jahr hatte es unter anderem zwei Überfälle auf Fans des Fußballvereins FC Carl Zeiss Jena in Saalfeld-Gorndorf und Gotha gegeben, die der gewalttätigen Fanszene um Rot-Weiß Erfurt zugerechnet werden. Fans des FC Carl Zeiss Jena gelten als politisch eher linksorientiert.