Der Opel Corsa kommt zum Jubiläum als Sondermodell mit exakt 1982 Exemplaren.

Mit einer pfiffigen Idee begeht Opel das 40. Jubiläum seines Corsa. Das Modell ist in diesem Jahr bislang der beliebteste Kleinwagen in Deutschland noch vor dem VW Polo und in England das generell meistverkaufte Auto überhaupt.

Als Erinnerung an den ersten im spanischen Saragossa gebauten Corsa bringt Opel das auf exakt 1982 ausgelegte Sondermodell auf den Markt. Seit Oktober damals wurden in vier Jahrzenten rund 14,5 Millionen Corsa produziert. Der wuchs von einst 3,62 Meter auf inzwischen 4,06 Meter und wird mittlerweile auch als batterie-elektrisches Modell angeboten. Jeder vierte bestellte Corsa sei inzwischen elektrisch, hieß es bei der Vorstellung des Sondermodells "40 Jahre Corsa" in Rüsselsheim.

Dieser Schriftzug mit der entsprechenden Nummer zwischen 0001 und der Zahl 1982 findet sich als Plakette auf dem Armaturenbrett wieder. Die Nummer eins verbleibt allerdings bei Opel, während die anderen produzierten Sondermodelle über ein Abo im Online-Dienst angeboten werden, mehr E-Modelle als Verbrenner-Versionen. Opel stellt dem Käufer die Wahl zwischen sechs Monaten und einem Jahr.

Für den Verbrenner mit 100 PS und 1,2 Liter Hubraum werden 369 Euro monatlich aufgerufen, für die E-Version mit 136 PS sind es 499 Euro. Die Fahrleistung ist auf 12 000 km begrenzt. Treibstoffkosten und Laden sind nicht enthalten. Dafür wurde das Paket u.a. mit dem Versicherungsbeitrag und einem kostenlosen Satz Winterreifen geschnürt.. Die monatliche Rate vergrößert sich je persönlicher Konfiguration, beispielsweise falls die Kilometer erhöht werden. Nach Ablauf der entsprechenden Frist wird das Auto auf Mängel bzw. die eingehaltenen Verpflichtungen überprüft, der Vertrag auf Wunsch auch verlängert oder bei Opel einfach wieder abgegeben. Ein Hintergrund der begrenzten Laufzeit ist auch, dass sich noch Unentschlossene auf ein E-Modell einstimmen können. Der Corsa e hat eine Reichweite von über 350 km.

Cockpit mit zum Fahrer ausgerichteten Touchscreen.
Cockpit mit zum Fahrer ausgerichteten Touchscreen. © Bernd Scheffel

Dass er ein quirliger Zeitgenosse ist, bewies der kleine Opel auf der Teststrecke rund um Rüsselsheim. Nach der Ampel war er zügig wieder in der Spur. Der Verbrenner hat einen 3-Zylinder-Turbo mit 100 PS unter der Haube. Durchaus ausreichend für den Fronttriebler mit seinen LED-Scheinwerfern. Die Fahrerassistenten sind analog dem Grundmodell. Die E-Version hat zusätzlich ein Navi.

Als Außenfarbe kommt das Sondermodell im feurigen Rot und gefällt mit vielen schwarzen Details, wie dem Schriftzug am Heck, dem Dach, Radkappen oder Leuchten.

Knackige Heckpartie mit dem Opel-Blitz und dem ebenfalls in Schwarz gehaltenem mittig sitzenden Corsa-Schriftzug.
Knackige Heckpartie mit dem Opel-Blitz und dem ebenfalls in Schwarz gehaltenem mittig sitzenden Corsa-Schriftzug. © Bernd Scheffel

Mit einer netten Geste will Opel sicherlich weniger an die Rote-Socken-Wahl-Kampagne einer bayerischen Bundestagspartei als vielmehr an die damaligen Stoffbezüge mit ihrem rot-weißen bzw. rot-schwarzen Muster erinnern. So bekommt jeder Sondermodell-Kunde zwei Paar rote Socken im Vintage-Stoffdesign der ersten Generation als Geschenkpaket dazu. Ansonsten bleibt es bei dieser Nostalgie, denn das Interieur enspricht den aktuellen Corsa-Instrumenten mit Apple Carplay und Android Auto und elektronischen Helfern wie dem Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung und Fußgängererkennung.

Opel Corsa A 1.3 GT (70 PS) von 1988 als 3,96 m kurzer Stufenheckler im gelben Blechleid mit roten Streifen.
Opel Corsa A 1.3 GT (70 PS) von 1988 als 3,96 m kurzer Stufenheckler im gelben Blechleid mit roten Streifen. © Bernd Scheffel

Bei der Präsentation des Sondermodells hatte Opel neben der aktuell 6. Corsa-Generation auch Fahrzeuge aus den Anfangsjahren der Produktion bereit gestellt, darunter einen 1.3 GT von 1988 mit 70 PS. Wie sich der Corsa als erstes kompaktes Kleinwagenmodell von Opel in 40 Jahren gewandelt hat, ist beeindruckend: damals noch Ausstellfenster, die Scheiben per Hand hoch und runter kurbeln, jede Menge Dreh- und Kippschalter, aber auch eine richtige kleine Uhr mit Zeiger. Und das Fahrverhalten: für damalige Verhältnisse war es sicherlich etwas anstrengend, da das Fahrwerk auch jede Unebenheit im Straßenbelag mit nahm - manches war wie Tag und Nacht. Dennoch wurde der damals noch unter General Motors gebaute Kleine immer mehr zum bezahlbaren Alltagsliebling der Deutschen, obwohl zu diesem Zeitpunkt die heutigen wichtigsten Wettbewerber VW Polo und der Ford Fiesta bereits am Markt waren.